Diese beiden Fotografien stammen aus dem Foto-Nachlass von Alfred Hentzen, ein zahlreiche Archivschachteln umfassendes Konvolut voller Fotografien (hauptsächlich aus dem Atelier Franz Rompel), Zeitungsausschnitten und sonstiger interessanter ‚bits and pieces‘. Alfred Hentzen leitete von 1955 bis 1969 die Hamburger Kunsthalle. Mehr über ihn auf Wikipedia. Wie und wann der Fotonachlass in das Fotoarchiv des Kunstgeschichtlichen Seminars gelangte, ist nicht bekannt. Der Bestand ist noch nicht erschlossen.

Die beiden hier vorgestellten Bilder stammen aus der Schachtel D XIV/XV, 1 Malerei Hamburg – Meister Betram, Meister Francke (sw-Fotos: Kunsthalle). Sie zeigen das gleiche Motiv, den „Grabower Passionsaltar“, der sich seit rund 120 Jahren in der Hamburger Kunsthalle befindet. Der „Grabower Altar“ gehört eigentlich in die Hamburger Petrikirche, und über eine eventuelle Rückgabe wurde intensiv, jedoch erfolglos, verhandelt – die MOPO berichtete darüber (Artikel).

Der erste hier gezeigte Fotoabzug ist jünger, vermutlich aus den 1940er Jahren. Der zweite leicht vergilbte stammt vermutlich aus den 1920er Jahren. Beide tragen ausführliche Copyrightvermerke der entsprechenden Fotografen: die ältere wurde von der „Photographischen Kunstanstalt Franz Rompel“, Hamburg 22, angefertigt. Rompel war in den 1920er und 1930er Jahren auch umfangreich für das Kunstgeschichtliche Seminar und das Archäologische Seminar tätig. . Im Stempel rechts unten wird auf eine Reprogebühr von 10 RM und eine besondere Erlaubnis hingewiesen. Das jüngere Foto wurde von den „Kleinhempel Fotowerkstätten in der Kunsthalle“ angefertigt und mahnt ebenfalls den urheberrechtlichen Schutz an, allerdings nur mit dem Vermerk „übliches Honorar“. Die Firma „Kleinhempel“ existiert noch. Hier ist ihr heutiges Angebot zu finden: https://kleinhempel.de/media-services/fotostudio/

Vom Grabower Altar haben keine Großdias überdauert – nur das Trennkärtchen befindet sich noch im Kasten. Die mit kleinen Fotoabzügen 7×10 bestückte Diakartei allerdings zeigt, wie viele Großdias einst vorhanden waren: nämlich 24 allein von den Tafeln. Die meisten Dias wurden als Reproaufnahmen vom Werk Portmanns „Meister Bertram“ von 1963 angefertigt, einige auf Grundlage von Fotos des Fotoarchivs – die obigen Aufnahmen waren ja noch nicht am Seminar eingetroffen.