Die Foto- und Diasammlung

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Ein kühles Bad…

24. Juli 2018 ankenapp Keine Kommentare

…wünschen wir uns sicherlich angesichts der hochsommerlichen Temperaturen nicht nur in Hamburg!

Auf diesem Glasdia (Originalgröße 8,5 x 10 cm) sehen wir im Vergleich zwei Handschriftenminiaturen mit der aus dem Alten Testament stammenden Szene „David und Bathseba“. Laut Bibel beobachtet König David die junge Dame beim Baden – hier links dargestellt in einem mittelalterlichen hölzernen Waschzuber, rechts in einem in dem Boden eingelassenen Bassin. Beide Miniaturen stammen aus dem 15. Jahrhundert. Die linke mit dem Waschzuber befindet sich in der Bayerischen Staatsbibliothek in München, die rechte mit dem ‚Swimmingpool‘ in der Bibliothèque Nationale in Paris.

Das Dia wurde von den ‚Optisch-Mechanischen Werkstätten A. Krüss‘ in Hamburg hergestellt, einem alten und noch immer existenten optischen Betrieb. Es wurde in der ersten Hälfte der 1920er Jahre erworben, wie die Inventarnummer (rechts oben) 1825 zeigt und von Erwin Panofsky – damals wohl noch nicht offizieller Lehrstuhlinhaber für Kunstgeschichte – beschriftet. Da es damals nur ein Projektionsgerät am Hamburger Seminar gab, wurden die Vergleichsbilder auf einer Glasplatte untergebracht.

100ster Diakasten digitalisiert!

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Großdiakästen

Eine Gelegenheit zum Feiern! In den vergangenen knapp zwei Jahren wurde der Inhalt von hundert Diakästen digitalisiert – über 6000 Großbilddias! Von diesen befinden sich etwa 5700 bereits erschlossen in der Datenbank.
Im Laufe der Zeit haben wir unser Know-how zur Dia-Digitalisierung vertieft und das Verfahren weiter ausgefeilt, um sowohl beste Qualität als auch größtmögliche Effektivität zu erreichen: die Dias werden mit Wasser vorsichtig geputzt, auf einem Leuchtpult mit Reprostand und Blitzlampen links und rechts fotografiert und anschließend mit Photoshop endbearbeitet.

Aus neu mach alt?

13. Juli 2018 ankenapp Keine Kommentare

Diese Fotografie stammt aus dem Nachlass des Kunsthistorikers und Reisedienstleiters Karl-Otto Wolff, der sich seit 2005 am Kunstgeschichtlichen Seminar der Universität Hamburg befindet. Sie entstand 1989 und zeigt eine Partie des Alten Marktes in Potsdam – einen Bauzustand, der heute so nicht mehr existiert. Zwar steht die Nikolaikirche noch an Ort und Stelle, auf der rechts unten zu sehenden Baustelle wurde jedoch das Residenzschloss rekonstruiert, und 2018 musste auch das markante Gebäude des ehemaligen „Instituts für Lehrerbildung“ im Zentrum der Fotografie den Abrissbaggern weichen. Der zwischen 1970 und 1974 von Sepp Weber entworfene Bau mit Betonguss-Fertigelementen als Fassadenzier beherbergte Unterrichtsräume, eine Mensa und Dienstleistungseinrichtungen.

An seiner Stelle sollen nun „Alt“bauten aus der Zeit Friedrichs des Großen rekonstruiert werden, die den im II. Weltkrieg zerstörten historischen Altmarkt wieder auferstehen lassen. Verschiedene Bürgerinitiativen sammelten Unterschriften und strebten ein Bürgerbegehren gegen die Umgestaltung und zum Erhalt des Baus des ehemaligen „Instituts“ an. Trotz ausreichender Unterschriftenzahl von mehr als 10 Prozent der Stimmberechtigten wurde das Bürgerbegehren von der Stadtverordnetenversammlung abgelehnt, was das Verwaltungsgericht nach Klage durch die Initiatoren im März 2017 für zulässig befand (Quelle: Wikipedia, nach Zeitungsartikel in der MAZ online).

Hier ist eine in der FAZ erschienene Kritik dieser Abrisspolitik zu lesen.

Bild des Monats Juli 2018: aus dem Fotoarchiv: ein mönchisches Stillleben

02. Juli 2018 ankenapp Keine Kommentare

Dieser 19×24 cm große Albuminabzug aus der Fotothek des Hamburger Kunstgeschichtlichen Seminars, vermutlich aus der Werkstatt der Fratelli Alinari, zeigt nicht nur ein Detail des Kreuzgangs der Kartause in der Nähe von Florenz, sondern überrascht mit einer pittoresken Gruppierung der dort lebenden Mönche, die den kunsthistorischen Aspekt des Kreuzgangs in den Hintergrund drängen. Eine Wiedergabe des Klosteralltags sollte dieses arrangierte Gruppenfoto, das dem heutigen Betrachter an ein Kinoplakat für den „Namen der Rose“ erinnert, sicher nicht sein. Zumal den Kartäusern, einer der strengsten monastischen Orden, sehr an Zurückgezogenheit und Abstand zur Außenwelt gelegen war. Noch weitere Fotografien dieser Serie aus der Kartause zeigen Mönche beim Gebet, beim Wasserholen am Brunnen und in divesen Räumlichkeiten des Klosters. Auch diese Szenen sind arrangiert, um nicht zu sagen durchkomponiert. Den Mönchen scheint dabei die Rolle der „exotischen Eingeborenen“ auf zeitgenössischen Orient- oder Afrikafotos zuzukommen. Sie beleben die alten Mauern und Kunstwerke mit einem romantischen, exotisierenden Element.

Die Certosa San Lorenzo di Galluzzo war im Mittelalter und von 1866 bis 1958 von Kartäusermönchen besetzt (heute von Zisterziensern). Vielleicht entstanden diese Fotografien als eine Art Werbung für das Kloster kurz nach dessen neuer Besiedelung. Die Fotoserie gelangte über die Schenkung „Stettiner-Weiss-Gottschewski“ Anfang der 1920er Jahre in die Sammlung der Fotothek