Die Foto- und Diasammlung

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Zerstörungen des II. Weltkrieges – Sequel

27. April 2017 ankenapp Keine Kommentare

Dom zu Minden

Ebenfalls aus der Fotosammlung von Kurt Wilhelm-Kästner stammen diese Postkarten (Nr. 1.) und Fotos (Nr. 2-4) des Mindener Doms. Das erste Bild entstand in den 1920er oder 1930er Jahren. Bild zwei, das auf den ersten Blick noch eine intakte Kirche zeigt, entstand nach 1945. Sieht man genauer hin, erkennt man, dass nur noch das Westwerk und die Seitenmauern des Langschiffes stehen, Gewölbe und Dach fehlen. Der Dom war am 6. Dez. 1944 und am 28. März 1945 vom Bomben getroffen und zu großen Teilen zerstört worden. Bild Nr. 3 und 4 (Aufnahme: Landesdenkmalamt Westfalen in Münster) zeigt die „Innen“ansicht des früheren Langhauses. Sie entstanden vielleicht Ende der 40er Jahre, denn erste Vorarbeiten für den Wiederaufbau sind schon getroffen. 1957 war der Dom restauriert und neu geweiht.

Wilhelm-Kästner war von 1923-33 Kustos am Folkwang-Museum in Essen, und von 1931-1936 Professor für Kunstgeschichte in Münster. Die Region lag ihm offenbar besonders am Herzen, denn es existiert zahlreiches Bildmaterial aus dem Münsterland und Westfalen in der Sammlung.

 

Ein Dia aus Jerusalem

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Baalbek

Dieses 8,5 x 8,5 cm große Glasdia zeigt ein Detail vom Tempel in Baalbek, einen Löwen auf dem Sims der Ringhalle. Das Dia wurde, wie ein Aufkleber auf der Rückseite zeigt, bei „Photo-Thiele“ in Jerusalem hergestellt!  Eine Vergleichsaufnahme (oder die Vorlage des Dias) befand sich im Grabungsbericht von Theodor Wiegand (Theodor Wiegand: Baalbek. Ergebnisse der Ausgrabungen und Untersuchungen in den Jahren 1898 bis 1905. 3 Bde.), auf Tafel 60. Die Firma „Photo Thiele“ gab es bereits 1913 in Jerusalem, mehr ist derzeit nicht bekannt.

Das Dia stammt aus dem Archäologischen Seminar der Universität Münster, wo die Großdiasammlung vor etwa 20 Jahren aufgelöst wurde. 2016 wurde es mit einigen anderen Münsteraner Großdias von einem Kollegen des Archäologischen Seminars Hamburg dem Kunstgeschichtlichen Seminar übergeben, wo sich bereits seit 1965 die Großdiasammlung des Hamburger Archäologischen Seminars befindet.

Zerstörungen des II. Weltkrieges

26. April 2017 ankenapp Keine Kommentare

Hagen, Blick in die Ruine einer evangelischen Kirche

Dülmen, Blick in die Kirchenruine von St. Viktor, zerstört März 1945

Auf diesen beiden Fotos von Kurt Wilhelm-Kästner (Professor am Kunstgeschichtlichen Seminar 1942-1945 und 1950-1966) sehen wir die Schäden, die Bombenangriffe der Alliierten angerichtet hatten. Für den Architekturforscher war dies jedoch nicht nur ein großes Unglück: vielmehr hatte er jetzt die Gelegenheit, von Dach und Putz „befreite“ Bausubstanz eingehend zu untersuchen und zu fotografieren, wofür er zum Teil Sondergenehmigungen einholte.

Just discovered: Eine Wäscheleine

20. April 2017 ankenapp Keine Kommentare

Die Bremer St. Martinskirche stammt aus dem 13. Jahrhundert und das gotische Portal mit der Krönung des Heiligen Martin ist sicher sehenswert. Was dieses Foto aber zu einem Zeitzeugen macht, ist die Wäscheleine mit den Strümpfen. Am 5. Oktober 1944 wurde die Kirche bei einem Bombenangriff schwer getroffen und konnte  nicht mehr als Gotteshaus genutzt werden. Wie es scheint, hatte aber eine Familie in der Ruine Zuflucht gesucht und trocknete nun die Wäsche vor dem Portal. Ab 1952 begann der Wiederaufbau der Kirche.

Das Foto stammt aus dem Nachlass von Prof. Kurt Wilhelm-Kästner, Inhaber des Hamburger Lehrstuhls für Kunstgeschichte von 1942-1945. Nach seiner Rehabilitierung 1950 lehrte Wilhelm-Kästner noch bis 1966 in Hamburg. Im Fotoarchiv findet sich eine umfangreiche Sammlung von eigenen Fotografien und Postkarten aus den 1930er bis in die 1960er Jahre.

Publikation zur Diasammlung erschienen!

18. April 2017 ankenapp Keine Kommentare

Als Band 11 der Reihe „Laborberichte“, die sich universitären Sammlungen widmet, ist nun die Geschichte der Diasammlung des Hamburger Kunstgeschichtlichen Seminars erschienen! Im Inneren warten nicht nur Text, sondern auch zahlreiche farbige Abbildungen von Dias und Archivalien auf ihre Entdeckung.

Mehr Informationen gibt es auf der Verlagsseite.

Just discovered: Fotoarchiv – Assisi um 1880

13. April 2017 ankenapp Keine Kommentare

Dieser schon arg ramponierte Albumindruck der Basilika San Francesco in Assisi ist vermutlich eines der ältesten Fotos, die im Fotoarchiv aufbewahrt werden. Über den Fotografen gibt es keine Anhaltspunkte. Auf der Rückseite der Pappe befinden sich zwei Stempel, der ältere mit der Bezeichnung „Kunsthistorisches Seminar der Hamburgischen Universität“, der zweite mit der Bezeichnung „Kunsthistorisches Seminar der Hansischen Universität“, eine Bezeichnung, die von 1935 bis 1941 üblich war, ab 1941 hieß es „Kunstgeschichtliches Seminar der Hansischen Universität“ bis 1945. Das Foto gelangte also zwischen 1919 und 1941 in die Sammlung.

Just discovered – Fotoarchiv: Dresden 1983

10. April 2017 ankenapp Keine Kommentare

Auf diesem Foto aus dem Jahr 1983 aus dem Nachlass des Fotografen Karl Otto Wolff ist die Nordseite des Dresdner Kurländer Palais zu sehen, mit unter dem Nach aufbewahrten Bruchsteinen in Erwartung des Rekonstruktionsbeginns. Der Bau wurde im II. Weltkrieg durch Luftangriffe zerstört und erst zwischen 2006 und 2008 wieder aufgebaut. Die DDR-Szenerie komplettiert ein Trabant 500.

Im Nachlass finden sich 9 Fotos des Kurländer Palais von 1983.

Nummer 2

07. April 2017 ankenapp Keine Kommentare

Dieses Glasdia (Originalgröße 8,5 x 10 cm) trägt die Nummer „2“ im Inventarbuch! Es handelt sich um ein von Vivarini geschaffenes Altargemälde, das sich in Venedig befindet. Das auf Französisch beschriftete Dia wurde von der Firma Braun, Clement & C. Dornach in Paris hergestellt und in Deutschland von der Firma Liesegang vertrieben. Wie noch erkennbar unter dem Seminaraufkleber im Bild links unten kostete das Lichtbild damals 1,20 Mark. Bevor das Dia 1921 unter Panofsky in den Bestand des Seminars eingegliedert wurde, gehörte es der Stiftung ür Allgemeines Vorlesungswesen.

Das Dia weist trotz seines Alters kaum Benutzungsspuren auf; selbst der Klebestreifen ist noch völlig intakt. Sein Vorgänger im Inventarbuch, die Nummer „1“ war ein Gemälde von Signorelli. Dieses ist wohl mit zahlreichen anderen Gemäldedias beim Umzug in die neuen Räumlichkeiten vor 20 Jahren „entsammelt“ worden, wie der Fachausdruck heißt.

Handkoloration eines s/w-Dias

06. April 2017 ankenapp Keine Kommentare

St. Goar am Rhein, Theodor Benzinger – Lichtbildverlag

Dieses 8,5×10 cm große Lichtbild stammt NICHT aus dem ursprünglichen Bestand der Diathek, sondern ist eine Leihgabe. Es gehört zu einer Reihe von Ansichten von Kunst und Kultur rings um den Rhein etwa aus der Zeit von 1915. Im – unterdessen wieder hergestellten – ursprünglichen Zustand war es mit Deckglas versehen, mit einem schwarzen U-Form-Klebestreifen umklebt und mit weißen Zetteln versehen, auf denen die Herstellerfirma und die Bilderklärung stand. Das Dia musste nach Ankauf geöffnet werden, da Feuchtigkeit eingedrungen war und sich Schimmel auf dem Deckglas gebildet hatte. Hier sehen wir nun nur die Bildträgerplatte, bei der die nachträgliche Kolorierung der schwarz-weiß-Fotografie gut zu erkennen ist: Der Hersteller hat einfach die Farben über den Rand gestrichen, der ja normalerweise ohnehin mit schwarzem Streifen abgedeckt ist.

St. Goar, Lichtbild von Theodor Benzinger-komplett

Die wenigen handkolorierten Dias des Kunstgeschichtlichen Seminars sind in hervorragendem Zustand und werden daher nicht geöffnet.

So übrigens sahen Farben zur Diakoloration aus. Hier handelt es sich um Exemplare der amerikanischen Firma Keystone. Das Bild wurde auf Ebay gesehen.