Die Foto- und Diasammlung

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Ein Dia mit langer Geschichte

26. November 2018 ankenapp Keine Kommentare

Dieses Glasdias (Originalgröße 8,5 x 10 cm) zeigt mehrere Reihen griechischer Münzen, deren Herkunft und Motiv detailgetreu und teilweise auf Griechisch oben und unten (hier links und rechts vom Bildfeld) beschrieben sind. Das Dia wurde im Verlag „Dr. Franz Stoedtner. Institut für wissenschaftliche Projektionsphotographie, Berlin NW 7“ hergestellt. Wie das an der Seite (hier unten) angebrachte Etikett informiert, handelt es sich um eine gesetzlich geschützte Originalaufnahme, die im Jahr 1908 angefertigt wurde. Damit war es wohl eines der ersten Dias, die vom bereits 1907 gegründeten Historischen Seminar (VOR der Gründung der Universität!) erworben wurden. Der gelbliche Inventarzettel des „Seminars für Alte Geschichte“ ist bei diesem Exemplar fast völlig vom Inventarzettel des Archäologischen Seminars überdeckt (im Bild oben). Unbekannt ist, wann das Dia in den Bestand des Archäologischen Seminars wechselte, dessen Inventarnummer mit 5755 angegeben ist. Mitte der 1960er Jahre schließlich gelangte das Dia durch die Übernahme des kompletten Bestandes der Hamburger Archäologie-Glasdias in das Kunstgeschichtliche Seminar. Es ist eines der ältesten Dias unserer Sammlung mit einer bewegten Geschichte!

Die Porta San Giorgio, Malta

12. November 2018 ankenapp Keine Kommentare

Dieser auf Karton aufgezogene Albuminabzug aus dem Fotoarchiv (Fotomaße: 20 x 26 cm) ist nicht beschriftet. Unten rechts zeigt ein Schild das Atelier H. Agius Photo an. Lediglich auf der Rückseite, die die am Seminar üblichen Stempel der 1940er und 1950er Jahre zeigt, heißt es „Malta“.  Einige Recherchen ergeben, dass das Foto das alte Stadttor „San Giorgio“ (=“Porta Reale“) zeigt, erbaut ursprünglich 1569, und mehrfach in den folgenden Jahrhunderten umgebaut. In den 1960er Jahren erwies es sich als endgültig zu klein, um dem wachsenden Autoverkehr zu begegnen – und wurde 1964 ab gerissen. Auch der dann errichtete Nachfolger fiel schon 2011 erneut der Abrissbirne zum Opfer. Heute steht an diesem Ort ein von Renzo Piano entworfenes Objekt, dass jedoch die Bezeichnung „Tor“ nicht mehr unbedingt verdient, sondern sich lediglich als umkleidete Öffnung in der Stadtmauer manifestiert und mit dem neuen Parlamentsgebäude ein Gesamtensamble bildet.

Im Fotoarchiv lag dieser Abzug unter „Italien / Profanarchitektur / Renaissance“ eingeordnet, obwohl die Insel politisch nie zu Italien gehörte – lediglich kulturell.

Mehr zur Geschichte des Tores

Zuwachs im Diaarchiv!

01. November 2018 ankenapp Keine Kommentare


Dies sind einige der Kisten mit spannendem Inhalt, die unser Archiv aus dem Hamburger Schulmuseum übernommen hat. Es handelt sich größtenteils um Dias der Verlage Stoedtner (vor und nach 1945), sowie E.A. Seemann („Seestern-Lichtbilder“). Die Motive reichen von altägyptischer über griechische und römische Kunst bis zu den Klassikern der Kunstgeschichte: die italienische Renaissance, deutsche Baukunst, Rembrandt und Raffael. Gerade im Bereich Malerei ein großer Gewinn für das Kunstgeschichtliche Seminar und sein Diaarchiv!

Bild des Monats: November 2018, aus dem Diaarchiv

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Das Jüngste Gericht

Anlässlich des Allerheiligenfestes! Dieses Glasdia (Originalgröße 8,5×10 cm) mit dem Jüngsten Gericht von Fra Angelico trägt die Inventarnummer 85 und ist damit eines der ältesten Objekte in der Sammlung des Kunstgeschichtlichen Seminars. Hergestellt wurde es von der französischen Firma Braun, Clément & Co., das ein Atelier in Dornach und ab 1868 auch in Paris hatte. Beide Firmensitze sind auf dem Streifen oberhalb des Bildfeldes vermerkt. Auf dem Streifen unterhalb des Bildfeldes, neben dem auf Französisch wiedergegebenen Titel des Kunstwerks, ist links das Signet von Braun, Clément und Co. mit der Nummer 1470 zu sehen. In Deutschland wurden Dias dieser Firma von Ed(uard) Liesegang vertrieben, zu einem Stückpreis von 1,20 Mark.

Interessant ist dieses Dia nicht nur aufgrund seines Alters und seiner Qualität, sondern auch, weil es – im Gegensatz zu den sonst bekannten Fotografien des Jüngsten Gerichts von Fra Angelico – die Tafel nicht freigestellt mit weißem oder schwarzem Hintergrund zeigt, sondern etwas profan und sogar störend mit einem Fenster auf der rechten Seite dahinter.