Die Foto- und Diasammlung

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Ein Fall für den Mülleimer?

22. Oktober 2018 ankenapp Keine Kommentare

Diese beiden Dias aus dem Archäologischen Seminar Münster haben Bruchschäden, und zwar sowohl auf der Bildträgerplatte als auch auf dem Deckglas. Unter äußerster Vorsicht wären beide noch benutzbar, jedoch ist davon abzuraten. Ein Fall für den Mülleimer also? Dies hängt von der Bedeutung des Dias ab: ist es besonders alt oder aus einem anderen Grund wertvoll? Ist der Hauptteil des Bildes noch gut zu erkennen? Ist das gleiche Motiv vielleicht noch öfters im Bestand? Gibt es Folgeschäden wie Schimmelbefall?
Dias, bei denen nur das Deckglas gebrochen ist, sollten auf keinen Fall entsorgt werden – sie müssen nur ein neues Deckglas erhalten. Einige Glasbrüche fallen bei der Projektion und der Digitalisierung außerdem weniger auf als bei der Betrachtung mit dem bloßen Auge, so dass in vielen Fällen eine Digitalisierung angeraten ist. In diesem Fall wurden die betroffenen Exemplare fotografiert und dann in einer extra Box gelagert. Von einer Entsorgung wurde abgesehen, da die Motive in dieser Form nur einmal vorhanden sind und auch im Hamburger Bestand selbst fehlen.

Hamburg in Rom

19. Oktober 2018 ankenapp Keine Kommentare

Dieses Foto (Originalgröße 20,5×26 cm) eines im Augenblick nicht näher zu identifizierenden Fotoateliers zeigt die berühmte Spanische Treppe mit der Kirche Santa Trinità dei Monti in Rom. Der Kleidung der zu sehenden Personen nach zu urteilen, entstand das Foto kurz nach 1900. Die Jahreszeit lässt sich aufgrund des Blumenschmucks (der auch heute noch jährlich die Besucher erfreut), besser einordnen: zwischen April und Mai sind die Treppen anlässlich der Frühlingsfeierlichkeiten mit Blumenkübeln verziert. Neben den Touristen sind auch einheimische Frauen in ihrer Tracht zu erkennen (auf der Treppe links und vorn das Mädchen auf der Brunnenbank).

Am Haus rechts im Bild fällt der Schriftzug „Hamburg-America-Line“ ins Auge, darunter an der Hausecke zeigt ein großes Schild ein stattliches Dampfschiff mit der Überschrift „SS. Deutschland“. Das Schiff wurde von 1900 bis 1911 im Transatlantikverkehr eingesetzt und schon 1925 verschrottet – ein weiteres Indiz zur Datierung des Fotos. (Mehr hierzu) Auf der linken Seite der Treppe lockt „The English Tea Rooms“ Besucher aus Großbritannien.

Der Trägerkarton, auf den das Foto montiert ist, ist dreimal gestempelt: mit einem Stempel, der das Hamburger Wappen trägt und die Umschrift „Kunsthistorisches Seminar der Hamburgischen Universität“ aus den 1920er Jahren, dem Textstempel „Kunsthistorisches Seminar der Hansischen Universität“ (Titel ab 1935) und mit dem Seminarstempel der 1950er Jahre, der den Schriftzug „Universität Hamburg. Kunstgeschichtliches Seminar“ zeigt. Das Foto kam demnach bereits unter Erwin Panofsky in den Bestand des Fotoarchivs.

Publikation „Ohne gute Fotos kann der Kunsthistoriker nicht arbeiten!“

10. Oktober 2018 ankenapp Keine Kommentare

Im September ist im von Foto Marburg herausgegebenen Rundbrief Fotografie der Artikel „Ohne gute Fotos kann der Kunsthistoriker nicht arbeiten. Die Fotografiensammlung des Kunstgeschichtlichen Seminars der Universität Hamburg“ von Anke Napp erschienen.
Hier wird der Geschichte der Fotothek des Kunstgeschichtlichen Seminars nachgespürt, die 1920 mit Erwin Panofsky ihren Anfang nahm und Widrigkeiten wie knappen Kassen, Lehrstuhlvakanzen, Krieg und Nachkriegszeit zum Trotz beharrlich ausgebaut wurde und heute etwa 60.000 Fotografien beherbergt.

Bild des Monats Oktober 2018: Adapter für Kleinbilddias

08. Oktober 2018 ankenapp Keine Kommentare

Kleinbilddia im Adapter

Dieses auf 35-mm-Farb-Umkehrfilm fotografierte Dia zeigt ein Bauwerk in Palmyra. Das Dia entstand vermutlich um 1970. Noch ist nicht klar, ob die Inventarnummer 128928 sich lediglich auf den Bestand der Kleinbilddias bezieht, oder den gesamten Diabestand. Letzteres ist jedoch zu vermuten. Das Kleinbilddia befindet sich in einem aus Pappe gefertigten Adapter, der es erlaubte, es in enem Projektor für große Glasdias (Format 8,5×10) zu benutzen. Obwohl es zu dieser Zeit bereits einen Kleinbildprojektor der Marke Leitz Prado am Seminar gab, vereinfachte die Adaptereinstellung doch die Arbeit für den diaschiebenden Helfer. Das Kleinbilddia befindet sich in mit seinem Adapter – in dem es fest eingeklebt war – in einem der üblichen Großdiakästen.