Dieses Großglasdia (Originalgröße 10×8,5 cm) stammt aus dem Archäologischen Seminar der Universität Hamburg. Es zeigt das altgriechische Grabrelief der Hegeso aus dem 5. Jhd. v. Chr. in situ und trägt die Inventarnummer 7863. Im zugehörigen Inventarbuch der Archäologen findet sich dort bei der Provenienzangabe der Eintrag „Foto Alinari. Geschenk Prof. Schöne“ und das Datum „Februar 1951“. Da das Dia sämtliche Charakteristika des Archäologischen Seminars aufweist, wurde offenbar nur die Fotovorlage geschenkt, nicht das fertige Lichtbild.

Wolfgang Schöne war der Ordinarius am Kunstgeschichtlichen Seminar der Universität Hamburg. Zahlreiche Fotoobjekte gehen auf seine Initiative zurück. Mit dem archäologischen Seminar wurde eng zusammengearbeitet: viele Diapositive mit antiken Motiven tragen den Hinweis, dass sich das Negativ im Besitz der Archäologen befinden. Dieses Dia und das Inventarbuch beweisen nun, dass es eine Kooperation zum Nutzen beider Seminare gab. Auch die große Diakartei des Kunstgeschichtlichen Seminars mit Fotoabzügen der Motive wurde nach dem „Vorbild der Archäologen“ aufgebaut. Die Kooperation der Sammlungen erreichte mit der Übergabe der Großglasdias der Archäologen an das Kunstgeschichtliche Seminar Mitte der 1960er Jahre ihren Höhepunkt. In wie weit weitere Fotografien und Kleinbilddias verliehen, getauscht und geschenkt wurden bleibt noch zu erforschen!

Als Nr. 7863 angefertigt wurde gab es übrigens schon zwei Großglasdias mit der Stele, die allerdings beide das Objekt beschnitten zeigten und auch in der Kontrastwirkung nicht optimal waren – weshalb das Alinarifoto gern aufgenommen wurde. Eines der beiden älteren Dias stammte aus dem Museum für Kunst und Gewerbe und war von Franz Rompel angefertigt worden. Das zweite – mit dem Silberrahmen –  ist in den Optisch-mechanischen Werkstätten von Andres Krüss entstanden und aus dem Bestand der Oberschulbehörde gekommen.

Nach 1951 waren die Archäologen in Hamburg also im Besitz von drei Lichtbildern mit der Hegeso-Stele, darunter eines, dass das Werk komplett mit Aufbau zeigte. Nun scheint aber der Hintergrund gestört zu haben, denn 1952 wurde für das „Kolleg Dohrn“ die Nr. 10759 angefertigt – auf dem die Stele vor schwarzem Hintergrund freigestellt ist:

NACHTRAG:

Auch das Kunstgeschichtliche Seminar hat ein Großdiapositiv nach derselben Vorlage wie Nr. 7863 der Archäologen. Die Kunstgeschichtliche Version hat die Inventarnummer 26.118 und trägt den Provenienzvermerk „Foto: Besitz Prof. Schöne, Hamburg“. Das kunstgeschichtliche Dia steht heute gemeinsam mit seinen „Kollegen“ aus der Archäologie in demselben Kasten. Auch in anderen „Archäologie-Kästen“ finden sich Dias des Kunstgeschichtlichen Seminars. Beide Sammlungen wurden hier thematisch zusammen sortiert. In der Diakartei der Kunstgeschichte befindet sich auch die zugehörige kleine Karte mit dem Abzug. Dort erfahren wir auch die Alinari-Nummer, die bei Herstellung der Diapositive abgedeckt/retuschiert wurde:

Alinari Nr. 24.533

(Die Nummer 4601 bezieht sich diesmal NICHT auf das Dia, sondern vermutlich auf das Negativ. In späteren Jahren vermerken die Karteikarten die Inventarnummer des Dias.)