Diese Fotografie (Originalgröße 24 x 17 cm) aus dem Fotoarchiv des Kunstgeschichtlichen Seminars stammt aus dem Nachlass des Kölner Kunsthistorikers und Spezialisten normannischer Architektur Wolfgang Krönig. Drei Archivboxen mit losen Fotografien zu diversen Themen der mittelalterlichen Kunst machen den hier befindlichen Nachlass aus. Sie und zahlreiche Bücher kamen Anfang der 1990er Jahre durch Schenkung an Professor Martin Warnke nach Hamburg. Ein Teil des Nachlasses befindet sich im Warburg-Haus.
Diese Fotografie zeigt nicht nur die nach den schweren Zerstörungen im II. Weltkrieg gerade äußerlich wiederhergestellte Kirche St. Aposteln in Köln (die neuen Bauteile sind hell und gut erkennbar). Sie besticht auch durch das wunderbare 1950er Jahre-Zeitkolorit. Rechts von der Chorapsis von St. Aposteln ist das 1953 fertig gestellte neue Gebäude der (ebenfalls kriegszerstörten) Kreissparkasse im typischen Stil der Zeit zu sehen, mit dem Neonschriftzug über dem Eingang. Links auf dem Parkplatz sind Wagen der 1930er bis 1950er Jahre zu erkennen darunter drei Mercedes-Benz mit prominentem Stern auf der Motorhaube. Elegante Damen und Herren mit obligatorischem Hut bevölkern den Gehweg. Und: ein kunstvoll getrimmter Pudel!
Wolfgang Krönig allerdings wünschte eine Konzentration des Bildes: Beschnittmarken oben, auf der Straße in halber Höhe und rechts am Sparkassengebäude zeigen an, welche Teile der Fotografie nicht auftauchen sollten. Für kunsthistorische Publikationen war Zeitkolorit eher hinderlich. Erst bei genauer Betrachtung des Fotos im Gegenlicht fällt auf, dass auch die Kabel der Straßenbahn, die am Sparkassengebäude verankert waren, wegretuschiert wurden. Auch der Himmel wurde komplett monochrom retuschiert.
Zahlreiche Informationen zur Reproduktion finden sich auf der Rückseite der Fotografie. Zunächst rechts oben das Urheber- und Copyrightvermerk „Dr. Wolff & Hitschler OHG“ Frankfurt am Main mit der Bestellnummer. In der Mitte ist das Etikett mit dem Motiv „Köln: St. Aposteln“ zu sehen. Weitere Schnittmarken, die mit der Vorderseite korrespondieren und die Angabe 8,6 cm breit x 9,5 stammen wohl von Wolfgang Krönig. Die übrigen Zahlenangaben konnten bisher nicht zugeordnet werden. Unbekannt ist auch, in welcher Publikation das Foto letztlich Verwendung fand.