Dieses Fotoobjekt fungiert gleich in mehrfacher Weise als Bild- und Informationsträger. Auf der Vorderseite findet sich aufgeklebt ein fotografischer Abzug des „Selbstbildnisses“ von Francesco Guardi. Oben rechts ist die Kastennummer zu sehen: 7005.

Als Bildträger wurde ein Kalenderblatt des „Ahnenerbe“-Kalenders von 1942 benutzt, der eine Miniatur aus der Manessischen Handschrift zeigt. Der Stempel verweist in die Nachkriegszeit. 1945 und 1946 wurden keine Fotografien angeschafft, erst 1947 findet sich ein Eintrag im Inventarbuch zu den Nummern „1 bis 13303“.  Wahrscheinlich wurde die Fotografie des Guardi-Selbstbildnisses damals beschafft – eine Inventarnummer fehlt leider. Dass der Wochen-Kalender mit der ungewöhnlichen Wochenaufteilung (Sonnabend – Freitag) sich noch Jahre später am Seminar befand, weist darauf hin, dass er oder zumindest dieses Blatt, eigentlich ebenfalls als Fotoobjekt behandelt worden war und als Sammlungsgegenstand galt. Vielleicht aufgrund der minderwertigen Bildqualität und unter dem Eindruck des Papiermangels entschied man sich in der Nachkriegszeit, das Kalenderblatt als Trägermaterial umzuwidmen. Die Stempel wurden jedoch so angebracht, dass man notfalls auch die Miniatur noch betrachten und benutzen konnnte.

Ein anderes Fotoobjekt mit einem Kalenderblatt des „Ahnenerbes“ wurde hier bereits vorgestellt: https://bildarchiv-kunstgeschichte.blogs.uni-hamburg.de/die-kehrseite-der-medaille/