Priene

Ausgrabungen in Priene

 

Dieses Großdia (Originalmaße 8,5 x 10 cm) stammt aus der Überlassung des Teilbestandes Kunstgeschichte des Hamburger Schulmuseums. In welcher Schule es zum Einsatz gekommen ist, ist unbekannt. Hergestellt wurde es im Verlag Dr. Franz Stoedtner, Berlin, in den 1920er Jahren. Wie bis in die 1940er Jahre bei Stoedtner üblich, ist es sepiagetönt. Rechts oben findet sich die Bestellnummer des Stoedtner-Kataloges: 19798. Rechts auf dem mit Eierstab-Band geschmückten Stein sind wegretuschierte Reste eines Fotografenstempels und Namens erkennbar.

Gezeigt wird das deutsche Archäologenteam Theodor Wiegand und Hans Schrader mit ihren einheimischen Gehilfen bei der Vermessung des Theaters in Priene. Die Ausgrabungen hatten in den letzten Jahren des 19. Jahrhunderts stattgefunden und waren ein Vorzeigeobjekt deutscher Archäologie geworden. Auf diesem Foto stehen jedoch nicht die Artefakte oder die räumliche Struktur des Theaters im Vordergrund, auch wenn links einer der berühmten Marmorsitze zu sehen ist. Im Zentrum des Interesses steht Hans Schrader mit dem großen Theodoliten. Links hinter ihm sein Kollege Wiegand, und die Helfer mit Messlatten. Mehr oder weniger inszenierte personelle Staffagen zu Größenvergleichen und Messlatten finden sich indes auf vielen archäologischen Fotos – auch auch jenen, die das Kunstgeschichtliche Seminar vom Hamburger Archäologischen Seminar erhalten hat, und unter denen sich einige Objekte zu „Priene“ befinden. (Die meisten stammen aus der Grabungspublikation der Königlichen Museen zu Berlin aus dem Jahr 1904)

DIESES Dia mit dem Ausgrabungsteam hat jedoch kein Pendant in den Universitätssammlungen. Die Aufnahme findet sich zwar auch in der Publikation, auf S. 240. Stoedtner benutzte aber offensichtlich nicht dieses Buch als Vorlage, sondern, wie der wegretuschierte Schriftzug zeigt, ein anderes Foto/Postkarte. Auch auf dem Foto befindet sich unten links angeschnitten ein Fotografensignet. Dasselbe wie auf dem Dia?

In der Einleitung der Publikation erklärt Wiegand, dass das Fotomaterial auf  eigenen Aufnahmen, den von Guillaume Bergren angefertigten, sowie später in Berlin von den Funden hergestellten Fotografien bestünde. Das hier verwendete Logo lässt sich bei Bergren aber soweit nicht nachweisen.