Diesem Fotoobjekt aus unserem Fotoarchiv (Originalgröße der Fotografie 23 x 17 cm) sieht man eine bewegte Vergangenheit und magere Zeiten an! Die auf der Vorderseite der Pappe aufgezogene Fotografie zeigt das Detail einer Skulptur vom Fürstenportal des Bamberger Doms, wie die handgeschriebene Unterschrift sagt. Links daneben finden sich, angeschnitten, aber noch gut lesbar, zwei verschiedene Stempel der Hamburger Kunsthalle aus unterschiedlichen Zeiten. Am oberen Bildrand ist rechts die Signatur verzeichnet. Die Nummer 5240 zeigt die Fotobox an, in der das Fotoobjekt seit den 1950er Jahren untergebracht ist. Zwischen Boxennummer und Signatur fällt ein aufgeklebtes schwarzes Papier auf. Es handelt sich um einen zweckentfremdeten U-Form-Klebestreifen, wie er normalerweise zum Umkleben der Großglasdias verwendet wurde. Was es verdeckt, ist unklar. Eine andere falsche Signatur, die nicht wegradiert werden konnte?
Am rechten Rand neben der Fotografie zeigen Schnittmarken und Klammer an, welcher Teil des Bildes für eine Publikation verwendet werden sollte. Ein korrespondierendes Großglasdia findet sich nicht (mehr ?) im Bestand des Hamburger Seminars.
Die Rückseite der Pappe, die hier als Bildträger für die Bamberg-Fotografie verwendet wurde, offenbart das vorgenommene Recycling eines offenbar im Besitz der Hamburger Kunsthalle (Stempel!) gewesenen Fotoobjekts: die Hälfte einer Küstenansicht ist noch zu sehen. Um was es sich dabei handelte, konnte nicht identifiziert werden. Nicht entziffert ist auch die Bleistiftunterschrift, deren Zusammenhang mit Vorder- oder Rückseite damit offen bleibt. Unklar ist auch die blaue Nummer „67“ – vielleicht die Nummer der geplanten Abbildung in der Publikation, für die das Foto verwendet werden sollte. Zwei alte Stempel des Seminars, wie sie bis in die 1930er Jahre verwendet wurden, sind links daneben angebracht.
NACHTRAG:
Ein freundlicher Leser des Blogs konnte folgende Aufklärung geben:
bei der Rückseite des Fotoobjektes dürfte es sich um ein tradiertes „Postkartenmotiv“ handeln, um den alten Leuchtturm von Genua, zu finden unter: OLDGENOA Genova nelle vecchie cartoline. Bei dem von Ihnen vorgestellten Objekt, dürfte es sich wohl um eine stimmungsvolle Ansicht, möglicherweise eine Aquatinta aus dem 19. Jahrhundert handeln.
Postkarte: Link
Eine zweite Zuschrift:
Längeres Tüfteln vermutet hinter der Bleistiftangabe auf der Rückseite das Wort „Originalgrös[ß]e“.
DANKE FÜR’S MITFORSCHEN
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