Hunderte solcher Diakästen aus Spezialpappe beherbergen die Glasdias des Kunstgeschichtlichen Seminars. Alle wurden in etwa nach dem gleichen Schema gefertigt – nur die Ältesten haben einen Zugring anstelle des Stoffbandes vorn, sowie die Farbe und Länge der Kästen ist leicht unterschiedlich. In einen dieser praktischen Klappkästen passen rund 80 Glasdias mit Separatorkärtchen für die Gliederung.
Unsere älteste noch erhaltene Bestellung dieser Kästen bei der damaligen Buchbinderei Trux Jörgensen stammt aus dem Jahr 1932 und wurde noch von Professor Erwin Panofsky in Auftrag gegeben. Damals kosteten 12 Kästen 34,80 Reichsmark. Nach dem II. Weltkrieg wurde die Beschaffung der Kästen schwierig, zumal nun bald immer größere Mengen Dias vom Seminar angefertigt wurden und aufbewahrt werden mussten. Um die Dias provisorisch unterzubringen, wurden Kastenkuchenformen benutzte (auch diese eine Spezialanfertigung), die jedoch bedeutend billiger als die Pappkästen und vor allem schneller verfügbar waren! Bis weit in die 1960er Jahre fertigte die Buchbinderei Singer unsere Diakästen, anschließend kam der Auftrag – zum Verdruß des Seminars, denn die Qualität ließ zu wünschen übrig – an die Gefängnis-Buchbinderei.
Über Jahrzehnte haben es die Pappkästen geschafft, unsere Dias auch unter widrigen Umständen im Keller trocken und schimmelfrei und auch weitgehend staubfrei zu halten.
Der hier abgebildete Kasten trägt einen weißen Punkt als Zeichen, dass sein Inhalt digitalisiert wurde und nun auf die Einarbeitung in die Datenbank wartet.