Dieses Großdia (Originalgröße 8,5 x 10 cm) zeigt einen Wandaufriss der Klosterkirche Knechtsteden, der handgezeichnet scheint. Es ist jedoch diesmal keine Skizze von Wolfgang Schöne, von dem ja schon einige hier vorgestellt wurden. Der Autor dieser Skizze ist nicht auf dem Dia vermerkt, ebensowenig, ob sie von einer Buchvorlage abgezeichnet wurde oder freihändig, vielleicht vor Ort, erfolgte. Das Dia hat auch keine Inventarnummer, obwohl es durch das Etikett eindeutig als Eigentum des Kunstgeschichtlichen Seminars Hamburg ausgewiesen ist.

Der einzige Hinweis auf die Herkunft steht unten auf dem Rahmen: „Negativ Koch“. Eine Recherche ergab, dass es sich dabei um Georg Friedrich Koch handelte, einen zunächst in Leipzig und Rostock tätigen Kunsthistoriker, der nach seiner „Republikflucht“ aus der DDR 1958 am Hamburger Kunstgeschichtlichen Seminar arbeitete. Nach der Umhabilitierung 1959 lehrte er zunächst einige Jahre als Privatdozent, und dann von 1963 bis 1969 als Außerplanmäßiger Professor für Kunstgeschichte. 1970 wurde Koch auf die Kunstgeschichtsprofessur der TU Darmstadt berufen. In seinem dort noch nicht vollständig gesichteten Nachlaß hat sich möglicherweise der Negativfilm, der unserem Dia zugrunde liegt, erhalten. Zahlreiche mit „Negativ Koch“ gekennzeichnete Diapositive befinden sich in der Hamburger Sammlung.

Mehr zu Georg Friedrich Koch auf der Webseite der TU Darmstadt

 

Bild: Christian Koch

Dieses Foto zeigt Professor Koch – sehr wahrscheinlich in Hamburg. Denn im Hintergrund sind die typischen Backformen zu sehen, die wir am Seminar speziell für unsere Großdias anfertigen ließen. In diesen Backformen wurden die Dias gelagert, bis ihre vom Buchbinder hergestellten Kästen fertig waren. Die Formen dienten aber auch zur Anlegung von Seminarapparaten und zur Vorbereitung von Lehrveranstaltungen. Hier eine der erhaltenen Backformen, im Hintergrund die regulären Hamburger Diaboxen.