Die Foto- und Diasammlung

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Bild des Monats: Juli 2021, aus dem Fotoarchiv

16. Juli 2021 ankenapp Keine Kommentare

Dieses Fotoobjekt aus dem Fotoarchiv des Kunstgeschichtlichen Seminars (Fotogröße 26 x 20 cm), aufgezogen auf Pappe, zeigt die bekannte Petrusstatue im Petersdom in Rom in überraschender und nicht alltäglicher Gewandung: mit päpstlicher Tiara und Chormantel.

Wer die Serie „The Young Pope“ kennt, dem wird das ein Begriff sein – ansonsten nur noch den älteren Mitbürgern (und natürlich den Kunst/Historikern, denn auf alten Gemälden und Statuen kann man die  päpstliche Krone noch sehen). Ansonsten wurde die Tiara in den 1960er Jahren  abgeschafft, mit dem II. Vatikanischen Konzil. NUR die Petrusstatue wird an den beiden Festtagen am 22. 2. und 29.6. weiterhin feierlich gekrönt.

Die Bekleidung von Heiligenstatuen hat eine lange Tradition. Berühmt ist im deutschen Raum vor allem die Schwarze Madonna von Altötting, für die dem liturgischen Fest gemäß Bekleidung angefertigt worden ist.

Unser Fotoobjekt trägt auf der Rückseite zwei Stempel des Seminars, aus dem 1930er und 1950er Jahren. Auf der Vorderseite ist rechts oben die Signatur zu sehen, nach der das Fotoobjekt im Schrank stehend gelagert wurde, und die Nummer der Fotobox, in die es ab den 1950er Jahren umsortiert wurde.

Hamburg in Rom

19. Oktober 2018 ankenapp Keine Kommentare

Dieses Foto (Originalgröße 20,5×26 cm) eines im Augenblick nicht näher zu identifizierenden Fotoateliers zeigt die berühmte Spanische Treppe mit der Kirche Santa Trinità dei Monti in Rom. Der Kleidung der zu sehenden Personen nach zu urteilen, entstand das Foto kurz nach 1900. Die Jahreszeit lässt sich aufgrund des Blumenschmucks (der auch heute noch jährlich die Besucher erfreut), besser einordnen: zwischen April und Mai sind die Treppen anlässlich der Frühlingsfeierlichkeiten mit Blumenkübeln verziert. Neben den Touristen sind auch einheimische Frauen in ihrer Tracht zu erkennen (auf der Treppe links und vorn das Mädchen auf der Brunnenbank).

Am Haus rechts im Bild fällt der Schriftzug „Hamburg-America-Line“ ins Auge, darunter an der Hausecke zeigt ein großes Schild ein stattliches Dampfschiff mit der Überschrift „SS. Deutschland“. Das Schiff wurde von 1900 bis 1911 im Transatlantikverkehr eingesetzt und schon 1925 verschrottet – ein weiteres Indiz zur Datierung des Fotos. (Mehr hierzu) Auf der linken Seite der Treppe lockt „The English Tea Rooms“ Besucher aus Großbritannien.

Der Trägerkarton, auf den das Foto montiert ist, ist dreimal gestempelt: mit einem Stempel, der das Hamburger Wappen trägt und die Umschrift „Kunsthistorisches Seminar der Hamburgischen Universität“ aus den 1920er Jahren, dem Textstempel „Kunsthistorisches Seminar der Hansischen Universität“ (Titel ab 1935) und mit dem Seminarstempel der 1950er Jahre, der den Schriftzug „Universität Hamburg. Kunstgeschichtliches Seminar“ zeigt. Das Foto kam demnach bereits unter Erwin Panofsky in den Bestand des Fotoarchivs.

Bild des Monats September: Dia aus dem Archäologischen Seminar

04. September 2017 ankenapp Keine Kommentare

Forum Romanum

Forum Romanum – unbearbeitet

Auf diesem Glasdia (Originalgröße 8,5×10 cm) ist ein Baudenkmal auf dem berühmten Forum Romanum zu sehen. Die Aufnahme ist aus der Publikation „Das Antike Rom“ von L. Curtius and A. Nawrath, die 1944 in erster Auflage erschienen ist, reproduziert. Das Dia mit der Inventarnummer 8110 stammt aus dem Archäologischen Seminar der Universität Hamburg und gelangte mit etwa 6000 weiteren Exemplaren in den 1960er Jahren an das Kunstgeschichtliche Seminar.

Der obere Zustand ist der heute noch vorhandene originale Zustand. Nach der Reproduktion mit der Digitalkamera ergibt sich zunächst ein leicht bräunliches, dunkleres Bild, dem mit Adobe Photoshops Farb- und Tonwertkorrektur wieder sein ursprünglicher Glanz zurück gegeben werden muss.

Petrusstatue im Festornat

23. Januar 2017 ankenapp Keine Kommentare

Im Allgemeinen zeigt sich dem Besucher die mittelalterliche Petrusstatue in St. Peter in ihrer natürlichen Schlichtheit. Auf diesem alten Foto ist sie mit einem kostbaren Pluviale und der Tiare bekleidet, der dreifachen Krone, die die Päpste bis zum II. Vatikanischen Konzil trugen.

Die Sitte, Statuen zu bekleiden kennt man heute hauptsächlich aus Marienwallfahrtsorten wie Altötting, wo der wundertätigen Statue dem Festtag oder anderen Ereignissen angemessene kostbare Gewänder umgelegt werden.

Das ungewöhnliche Foto der bekleideten und bekrönten Petrusstatue entstand vermutlich Ende des 19. Jahrhunderts. Seit dem II. Vatikanischen Konzil verzichtete man für einige Jahrzehnte auf diese Tradition. Heute wird sie am Fest Kathedra Petri (18. Januar nach dem alten Kalender, seit 1960 22. Februar) wieder durchgeführt.