Die Foto- und Diasammlung

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Bild des Monats: April 2022, aus dem Diaarchiv

07. April 2022 ankenapp Keine Kommentare

Florenz – Palazzo del Podestà

Diese Postkarte befindet sich im Bestand der Diakartei des Diaarchivs, im Kasten Nr. 175 mit dem Thema „Architektur Profan bis 1800“. Wie viele andere Postkarten in der Diakartei stammt auch diese aus dem Besitz von Wolfgang Schöne, Professor (Ordinarius) am Seminar ab 1947 bis in die 1970er Jahre. Auf seinen Privatreisen und Exkursionen kaufte er Postkarten, fotografierte und skizzierte selbst. Viele der angekauften Postkarten (diese jedoch nicht) dienten später als Vorlagen für Diapositive, die dann den Vermerk „Foto Besitz Schöne“ trugen. Einige Postkarten sind gelaufen – sie stammen meist von Doktoranden und Studierenden des Seminars – , andere lediglich mit dem Stempel „Bibliothek Wolfgang Schöne“ gekennzeichnet.

Diese Karte des Palazzo del Podestà in Florenz ist etwas Besonderes: sie stammt bereits aus dem Jahr 1925, und wurde von Wolfgang Schönes Vater von einer Reise versendet. Offenbar war das Interesse für die Kunst(geschichte) bei dem damals 15jährigen Wolfgang bereits geweckt, wohl familiär bedingt. Wikipedia hierzu: Wolfgang Schöne war Sohn des Arztes und Hochschullehrers Georg Schöne (1875–1960) und seiner Ehefrau Mary geb. von Seidlitz (1883–1974). Sein Großvater väterlicherseits war Richard Schöne (1840–1922), klassischer Archäologe und von 1880 bis 1905 Direktor der Königlichen Museen zu Berlin, sein Großvater mütterlicherseits Woldemar von Seidlitz, Kunsthistoriker und ab 1884 vortragender Rat in der Generaldirektion der Königlichen Sammlungen Dresden, eine Funktion, die der des Generaldirektors glich.

 

Aus dem Fotoarchiv: Letzte Vorstellung „Die letzten Tage von Pompeji“

10. Januar 2019 ankenapp Keine Kommentare

Florenz Mercato Vecchio

Diese Fotografie (Originalgröße 20×24,5 cm) aus dem florentiner Atelier Alinari mit der Distributionsnummer 2438 zeigt den Altmarkt von Florenz, ein größtenteils mittelalterliches Ensemble auf den Fundamenten eines alten römischen Forums. Im Mittelalter befand sich hier das jüdische Ghetto. Die Säule mit der Personifikation des Überflusses („Colonna d’Abbondanza“) stammt aus dem 18. Jahrhundert und ersetzte eine ältere, von Donatello geschaffene Statue. Sie gilt als der „Nabel der Stadt“, das Zentrum von Florenz.

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde dieses geschichtsträchtigeViertel abgerissen und mit zeitgenössischen repräsentativen Bauten besetzt. Die Aufnahme dieser Marktszene muss also vor 1885 entstanden sein, als die Umgestaltungen begannen. In diesem Zusammenhang fällt das Plakat an der „Abbondanza“ ins Auge, dass die letzten Vorführungen von „Gli ultimi giorni di Pompei“ (Die letzten Tage von Pompeji) avisiert. Dabei kann es sich nicht um eine Kinovorführung handeln – die erste der (zahlreichen) Verfilmungen stammt erst aus dem Jahr 1908, als das Marktviertel so bereits nicht mehr existierte. Vermutlich handelt es sich um ein Theaterstück oder die 1858 verfasste Oper, ebenso wie die späteren Kinoversionen auf der Grundlage des berühmten Romans von Edward Bulwer-Lytton „The Last Days of Pompeii“ von 1838.

Plakatieren erlaubt!

04. Dezember 2018 ankenapp Keine Kommentare

Diese alte Fotografie des Palazzo Frescobaldi in Florenz (Originalgröße des Fotos 19,5 x 25 cm) stammt aus dem Florentiner Atelier Brogi, wie der Prägestempel auf der Pappe zeigt. Demnach wurde es bereits als montiertes Foto angekauft und nicht wie zahlreiche andere Abzüge erst nach seinem Erwerb am Seminar auf Karton aufgezogen. Unten rechts ist das Fotomotiv eingetragen, interessanterweise auf Deutsch: „Florenz, Pal. Frescobaldi bei Ponte S. Trinita“ ist zu lesen.

Der Palazzo wurde in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts errichtet. Auf der Fotografie ist er in deutlich restaurierungsbedürftigem Zusand, wie gelöster Putz, fehlende Steine und Ornamente zeigen. Gefangen genommen wird der Blick jedoch durch die zahlreichen Aushänge an der Fassade des Palazzo, immerhin sechs Stück in eigenen Rahmen (unter anderem für Singer-Nähmaschinen, Collobel-Vital Cognac und Pferderennen) mit darüber angebrachtem Hinweisen, die über die gesetzliche Regelung der Anschläge informieren. Rechts vom Portal, durch das gerade ein Herr nach draußen tritt, ist außerdem ein Briefkasten zu erkennen. Das Foto entstand vermutlich zwischen 1900 und 1915.

Wann die Fotografie in den Bestand des Hamburger Kunstgeschichtlichen Seminars gelangte, ist nicht klar. Auf der Rückseite trägt sie lediglich den seit den 1950er Jahren üblichen Stempel. Es handelt sich also wahrscheinlich um einen späteren Ankauf oder eine Schenkung. Eine Inventarnummer trägt der Karton nicht. Die Zahl oben links über dem Foto ist vermutlich die Herstellernummer, rechts das Jahrhundert der Entstehung des Palazzo und rechts unten an der Kante findet sich die Nummer der Schachtel, in die das Fotoobjekt gehört: 6225 – Profanarchitektur Renaissance, Italien: Florenz.

Bild des Monats: November 2018, aus dem Diaarchiv

01. November 2018 ankenapp Keine Kommentare

Das Jüngste Gericht

Anlässlich des Allerheiligenfestes! Dieses Glasdia (Originalgröße 8,5×10 cm) mit dem Jüngsten Gericht von Fra Angelico trägt die Inventarnummer 85 und ist damit eines der ältesten Objekte in der Sammlung des Kunstgeschichtlichen Seminars. Hergestellt wurde es von der französischen Firma Braun, Clément & Co., das ein Atelier in Dornach und ab 1868 auch in Paris hatte. Beide Firmensitze sind auf dem Streifen oberhalb des Bildfeldes vermerkt. Auf dem Streifen unterhalb des Bildfeldes, neben dem auf Französisch wiedergegebenen Titel des Kunstwerks, ist links das Signet von Braun, Clément und Co. mit der Nummer 1470 zu sehen. In Deutschland wurden Dias dieser Firma von Ed(uard) Liesegang vertrieben, zu einem Stückpreis von 1,20 Mark.

Interessant ist dieses Dia nicht nur aufgrund seines Alters und seiner Qualität, sondern auch, weil es – im Gegensatz zu den sonst bekannten Fotografien des Jüngsten Gerichts von Fra Angelico – die Tafel nicht freigestellt mit weißem oder schwarzem Hintergrund zeigt, sondern etwas profan und sogar störend mit einem Fenster auf der rechten Seite dahinter.

Mini-Ausstellung neu bestückt

26. September 2017 ankenapp Keine Kommentare

Unsere Vitrine im Flur ist mit neuen Ausstellungsstücken versehen worden, diesmal unter dem Thema „Florenz, das Baptisterium“. Scheinbar ungerührt steht das Bauwerk inmitten der sich ändernden Zeiten, die durch Verkehrsmittel, Mode und städtische Beleuchtung angezeigt sind. Das älteste Foto stammt aus dem 19. Jahrhundert, das älteste Dia aus einer Zeit um 1910. Das Kleinbilddia wurde 1983 fotografiert.