Die Foto- und Diasammlung

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Just found: eine ‚traurige‘ Kirche

01. Dezember 2022 ankenapp Keine Kommentare

Dieses Exemplar aus dem Fotoarchiv (Originalgröße 29 x 39 cm) zeigt die Kirche Notre-Dame in Saint-Père sous Vézelay in einem doch sehr traurigen Zustand. Das Foto wurde durch den berühmten französischen Fotografen Séraphin-Médéric Mieusement 1878 aufgenommen, es ist also fast 150 Jahre alt. In den Bestand des Seminars kam es in den 1920er Jahren mit einer ganzen Reihe weiterer Aufnahmen französischer Sakralarchitektur.

Unwillkürlich fühlt man sich veranlasst, nach dem heutigen Zustand der Kirche zu fahnden…

Glücklicherweise steht sie heute (Foto von 2015) in alter Pracht da und zeigt ihre filigrane Struktur der Eingangshalle, die auf dem alten Foto in düsterer Schwärze versinkt: Wikimedia-Link

Die Kirche war schon in den 1840er Jahren als Denkmal eingestuft worden, und eine Restaurierung in Angriff genommen. Leider ging dann das Geld aus, und das Westportal mit der Vorhalle konnte erst ab 1888, also nachdem dieses Foto entstand, restauriert werden.

Bild des Monats: Dezember 2022 „Die ‚Rote Kirche‘ in Oberwesel

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Diese Fotoobjekte aus dem Diaarchiv (ein Großdia, Originalgröße 8,5×10 cm, eine Karteikarte mit Fotoabzug und drei Ansichtskarten aus der Diakartei) zeigen prominent die sogenannte „Rote Kirche“ in Oberwesel.

Dabei war das erste Objekt, dass bei einem Zufallsgriff in den Karteikasten zur Deutschen Sakralarchitektur auffiel, die s/w Postkarte mit der seltsam nachträglich rot angemalten Kirche… Auf den ersten Blick wirkte es, als ob ein Kind eine langweilige Bahnfahrt zu Malübungen genutzt hatte. Doch warum war die Karte dann in der Diakartei von Wolfgang Schöne in der Sammlung des Kunstgeschichtlichen Seminars? Weiteres Suchen im Karteikasten förderte eine farbige Postkarte zu Tage, mit einer tatsächlich sehr „roten“ Kirche im Zentrum. Liebfrauen in Oberwesel, gebaut aus Backstein. Die „Koloration“ der Postkarte folgte also ganz klar einem Zweck: die Farbwirkung zu demonstrieren. Korrekterweise findet sich die Postkarte auch noch im Originalzustand im Archiv.

Hat Schöne sie koloriert? Auf jeden Fall finden sich solche nachträglichen Kolorationen von Wolfgang Schöne auch noch im Fotoarchiv, wo z.B. Abbildungen der Giottofresken bearbeitet wurden. Das Dia, das von der Postkarte reproduziert wurde, ist allerdings s/w, obwohl damals, in den 1960er Jahren schon die Möglichkeit bestanden hätte, ein farbiges Kleinbilddia herstellen zu lassen oder auch die Diaplatte nachträglich zu kolorieren. Lediglich die Angabe „Rote Kirche“ auf dem s/w Dia imaginiert die Farbigkeit.

Von der farbigen Ansichtskarte, die sich sogar doppelt in der Kartei befindet, wurde keine Reproduktion angefertigt. Vielleicht wurden die farbigen Fotoobjekte mit dem Epidiaskop gezeigt oder herum gereicht? Bei welcher Veranstaltung sie benutzt worden sein können, ist derzeit noch unklar. Das Dia mit der Inventarnummer 118.315 muss 1966 entstanden sein, denn am 31.12. 1965 verzeichnete Schöne in seinem Rechenschaftsbericht die Zahl von 117.000 Großdias in der Sammlung des Seminars. In den Vorlesungsverzeichnissen der Jahre sind jedoch neben den Vorlesungen (Schöne las über die „Kunst des Mittelalters“, war aber 1969 noch bei der Romanik) auch mehrere unspezifische „Übungen“ angeführt. Fest steht, dass Schöne sich Ende August 1965 in Oberwesel aufgehalten hat, dort mehrere Skizzen anfertigte (im Fotoarchiv und als Dia im Diaarchiv erhalten) und wohl auch die Postkarten erwarb. Offenbar war er auf einer Rheinreise (Exkursion?), denn auch von anderen berühmten Orten der Region finden sich Skizzen in diesem Datumsbereich und Dias von Postkarten in unseren Archiven: 23.8. in Koblenz, 26.8. in Bacharach….!

Bild des Monats: November 2022 „EINE ZEITREISE“

01. November 2022 ankenapp Keine Kommentare

Auf diesem Exemplar aus dem Fotoarchiv des Kunstgeschichtlichen Seminars sehen wir die Kopie einer Skizze von Wolfang Schöne (Originalgröße 17,5 x 22,5 cm), angefertigt im September 1963. Sie zeigt – komplett mit Bäumen, Weg und Zaun – den Blick eines Wanderers auf die Abteikirche St. Martin de Boscherville in der Normandie. Allerdings ist es ein Blick zurück in die Zeit: der Helm über dem Vierungsturm wurde zeichnerisch in den ‚ursprünglichen Zustand‘ versetzt. Die Rekonstruktion folgt dabei den Angaben von Frankl, 1926, wie eine Karteikarte zeigt:

Die Einbettung in die Landschaft folgt aber Schönes Fantasie, die ihn und uns in diesem Fall zum Zeitreisenden macht.

Bild des Monats: Oktober 2022

10. Oktober 2022 ankenapp Keine Kommentare

Dieser  Frachtbrief vom Herbst 1950 lag einer Sendung von Diapositiven des Verlages Dr. Franz Stoedtner aus Düsseldorf bei. Seit 1922 hatten die Hamburger Lehrstuhlinhaber bei diesem großen Lichtbildverlag bestellt, der früher seinen Sitz in Berlin hatte, nach dem II. Weltkrieg jedoch in Düsseldorf die Produktion wieder aufnahm. Die wertvollen Materialien (Negative und Ansichtsalben) waren über die Luftbrücke aus Berlin ausgeflogen worden.

Die zerbrechlichen Glasdias wurden sorgfältig verpackt, oft in speziellen Kisten, und dann mit der Bahn verschickt. In diesem Fall wog das Paket 20 Kilo. Die Bestellung war am 26.7. erfolgt und umfasst, wie der Lieferschein ausgibt, fast 400 Diapositive, hauptsächlich zur spanischen Malerei, zu Kosten von fast 500 D-Mark. Anfang November waren die Dias dann inventarisiert (Inventarnummern auf dem Lieferschein vermerkt), dass heißt, ins Inventarbuch eingetragen und mit den Etiketten beklebt und beschriftet. Von den Stationen, die das Paket durchlief, gibt dieser prächtig bestempelte Frachtbrief Auskunft.

Hier einige der damals bestellten Dias:

Ab den 1950er Jahren wurde weniger bei Stoedtner bestellt: das Seminar hatte nun ein eigenes Fotoatelier mit Fotografen und ließ dort die Dias als Reproduktionen herstellen. Umfangreicher Schriftverkehr mit der Firma Stoedtner beweist, dass der Lehrstuhlinhaber Wolfgang Schöne häufig nicht mit der Qualität der Stoedtner-Dias zufrieden war. Ob zu große oder zu kleine Masken, die zuviel oder zuwenig vom Motiv verdeckten, schlampige Umklebungen oder Ähnliches – man verließ sich jetzt lieber auf den Fotografen vor Ort, dem bis ins Detail beschrieben werden konnte, wie das gewünsche Dia letztendlich auszusehen hatte.

Bild des Monats: September 2022 „Altersspuren“

01. September 2022 ankenapp Keine Kommentare

 

Zwei zusammen gehörige Fotoobjekte! Das Foto von der Kirche St. Maria zur Höhe in Soest (Originalgröße 15,5 x 20,5) wurde als erstes im Fotoarchiv in Box 5040 „Architektur / Sakral / Deutschland / Romanik / Orte: S“ entdeckt und fiel gleich durch die starke Ausbleichung und Gelbstichigkeit (noch mehr als hier im Digitalisat) auf. Es handelt sich um eine Albuminfotografie, die auf einer recycelten Pappe mit einem Foto vom Comer See montiert wurde. Auf dieser zur Rückseite gewordenen Fotografie sind drei Stempel zu erkennen: zweimal Seminarstempel 1 in der „Mandorla“ und einmal Seminarstempel 5a aus den 1950er Jahren mit Angabe des Fernsprechers. Das Foto hat keinen Schenkungsvermerk, muss also in den 1920er Jahren angekauft worden sein. Die Vorderseite gibt leider keinen Aufschluss über den Hersteller, denn der untere Rand – auf dem sich meist das Copyrightvermerk und der Titel befinden – wurde abgetrennt.

Ein gewisser Verdacht war jedoch vorhanden, dass es sich um eine Aufnahme des Verlages Dr. Franz Stoedtner handeln könnte, von dem das Seminar in den Anfangsjahren mehrere Fotografien und Dias erwarb. Ein Blick in die entsprechende Diakiste in der Architekturabteilung förderte tatsächlich ein Dia zu Tage, das die gleiche Aufnahme trägt. Es wurde – Gründe unbekannt – rechts später abgeklebt, so dass es auf den ersten Blick einen etwas anderen Ausschnitt zu zeigen scheint. Rechts trägt das Dia die Herstellernummer 33521. Links ist das Etikett des Seminars mit der Inventarnummer 1279 genau über dem Herstelleretikett platziert, so dass da leider keine weiteren Informationen zu gewinnen sind.  Herstellernummern in dieser Art kennen wir am Seminar von Stoedtner und Seemann.

Ein Blick in die Archivalien offenbart nun, dass „33521“ in der Tat bei Stoedtner bestellt wurde, und zwar im Mai 1923, und mit einer Lieferung im September 1923 am Seminar eintraf. Offenbar kostete ein Dia unterdessen 35 Mark! Der Bestellzettel mit dem Liefervermerk wurde von Erwin Panofsky geschrieben.

Das Dia hat starke Benutzungsspuren. An einer Seite ist der Papierstreifen abgefallen. Es wird demnächst mit Originalstreifen restauriert. Der Bildträger ist jedoch unbeeinträchtigt nach beinahe hundert Jahren, während der Fotoabzug die besagten Alterserscheinungen aufweist.

Just found: Keine Heizung im Seminar!

14. August 2022 ankenapp Keine Kommentare

Schreiben des Interimsdirektors des Kunstgeschichtlichen Seminars, 1946

Dieses kleine Schreiben auf recht armseligen Karopapier spricht für sich selbst. Nicht nur gab es 1946 kein Geld für offiziöses Briefpapier mit Kopf – vor allem war das Seminar von der Heizung abgeriegelt worden und man musste frieren.

Heute rund 80 Jahre später haben wir auch wieder große Sorgen um die Heizung und mögliches „Arbeiten zu Hause“ aka „Homeoffice“. Ob uns wohl auch ein Ofen bewilligt wird, wenn die Fernheizung gekappt wird?! 😉

Bild des Monats: August 2022, aus dem Diaarchiv

03. August 2022 ankenapp Keine Kommentare

Priene

Ausgrabungen in Priene

 

Dieses Großdia (Originalmaße 8,5 x 10 cm) stammt aus der Überlassung des Teilbestandes Kunstgeschichte des Hamburger Schulmuseums. In welcher Schule es zum Einsatz gekommen ist, ist unbekannt. Hergestellt wurde es im Verlag Dr. Franz Stoedtner, Berlin, in den 1920er Jahren. Wie bis in die 1940er Jahre bei Stoedtner üblich, ist es sepiagetönt. Rechts oben findet sich die Bestellnummer des Stoedtner-Kataloges: 19798. Rechts auf dem mit Eierstab-Band geschmückten Stein sind wegretuschierte Reste eines Fotografenstempels und Namens erkennbar.

Gezeigt wird das deutsche Archäologenteam Theodor Wiegand und Hans Schrader mit ihren einheimischen Gehilfen bei der Vermessung des Theaters in Priene. Die Ausgrabungen hatten in den letzten Jahren des 19. Jahrhunderts stattgefunden und waren ein Vorzeigeobjekt deutscher Archäologie geworden. Auf diesem Foto stehen jedoch nicht die Artefakte oder die räumliche Struktur des Theaters im Vordergrund, auch wenn links einer der berühmten Marmorsitze zu sehen ist. Im Zentrum des Interesses steht Hans Schrader mit dem großen Theodoliten. Links hinter ihm sein Kollege Wiegand, und die Helfer mit Messlatten. Mehr oder weniger inszenierte personelle Staffagen zu Größenvergleichen und Messlatten finden sich indes auf vielen archäologischen Fotos – auch auch jenen, die das Kunstgeschichtliche Seminar vom Hamburger Archäologischen Seminar erhalten hat, und unter denen sich einige Objekte zu „Priene“ befinden. (Die meisten stammen aus der Grabungspublikation der Königlichen Museen zu Berlin aus dem Jahr 1904)

DIESES Dia mit dem Ausgrabungsteam hat jedoch kein Pendant in den Universitätssammlungen. Die Aufnahme findet sich zwar auch in der Publikation, auf S. 240. Stoedtner benutzte aber offensichtlich nicht dieses Buch als Vorlage, sondern, wie der wegretuschierte Schriftzug zeigt, ein anderes Foto/Postkarte. Auch auf dem Foto befindet sich unten links angeschnitten ein Fotografensignet. Dasselbe wie auf dem Dia?

In der Einleitung der Publikation erklärt Wiegand, dass das Fotomaterial auf  eigenen Aufnahmen, den von Guillaume Bergren angefertigten, sowie später in Berlin von den Funden hergestellten Fotografien bestünde. Das hier verwendete Logo lässt sich bei Bergren aber soweit nicht nachweisen.

Just found: Stralsund 1942

28. Juli 2022 ankenapp Keine Kommentare

Diese Fotografie mit Blick auf Stralsund vom Turm der Marienkirche aus fällt im Bestand des Fotoarchivs durch ihre Größe aus dem Rahmen: sie misst nur 6,5 x 9 cm – der Standard einer privaten Kleinbildfotografie für ein Fotoalbum. Für Lehrzwecke ist dieses Format nicht unbedingt gut zu gebrauchen, und so sind die Fotoobjekte im Fotoarchiv fast alle sehr viel größer. Das kleine Foto ist auf einer Postkarte des Seminars aufgeklebt, die offensichtlich wegen der nicht mehr aktuellen Adressangabe nicht länger verwendet werden konnte. Dort nämlich heißt es noch „Kunsthistorisches Seminar der Hansischen Universität“, eine Bezeichnung, die nach 1945 nicht mehr üblich war. Der ab den 1950er Jahren gebräuchliche runde Seminarstempel verkündet denn auch „Kunstgeschichtliches Seminar . Universität Hamburg“. Noch ein zweites, ebenfalls auf solcher Postkarte montiertes Foto mit einem Blick vom Marienkirchturm aus findet sich im Bestand

Neugierig geworden auf die Geschichte der Fotos? Die Durchleuchteinheit brachte weitere interessante Details zutage, die auf der nicht mehr sichtbaren Rückseite zu finden waren:

Prominent zu erkennen ist zunächst der in den 1940er Jahren übliche Stempel mit dem Reichsadler. Rechts daneben das Fotoatelier in Greifswald „Foto Koschnitzko“, und darüber die Datumsangabe 24. (?) Mai 1942. Dies legt nahe, dass die Aufnahme von Dr. Helene Münscher gemacht wurde (Wilhelm-Kästners Schriftbild ist ein anderes), Professor Kurt Wilhelm-Kästners Assistentin aus Greifswald, die im Juni 1942 auf seine Bitte hin nach Hamburg kam, zunächst, um bei Aufbau und Ordnung des Seminars zu helfen. Kriegsbedingt musste sie schließlich Wilhelm-Kästner vertreten und ab 1943 auch Vorlesungen abhalten.

Farbe – nein, danke!

17. Juni 2022 ankenapp Keine Kommentare

Über die Fokussierung der Kunstgeschichte auf schwarzweiße Reproduktionen wurde bereits geforscht. Hingewiesen sei an dieser Stelle auf die Publikation von

Monika Wagner und Helmut Lethen: Schwarzweiß als Evidenz > klick <

Diese Beispiele aus dem Fotoarchiv des Kunstgeschichtlichen Seminars illustrieren, warum. Die Kunsthistoriker hatten nicht nur mit „Schwarzweiß“ zu kämpfen, sondern eher noch mit Sepia in allen Schattierungen. Je älter das Material, desto mehr verfärbte es sich ins Gelblich-Bräunliche und blich weiter aus. Schlechte Lagerung oder gar noch Lichteinfall beschleunigten den Zerfallsprozess. Unten sehen wir drei Fotoobjekte mit der Transfiguration von Raffael. Das auf grauem Karton aufgezogene Albuminbild aus dem Atelier Alinari (Originalgröße 25,5 x 19 cm) ist das Älteste. Es stammt aus der Schenkung „Stettiner-Weiss-Gottschewski“ vom Anfang der 1920er Jahre – wobei die Fotografie noch älter ist. Auf der Rückseite trägt es drei Seminarstempel: aus den 1920er, den 1930er und den 1950er Jahren: jedesmal, wenn sich der Name des Seminars änderte, wurde es gestempelt. Das war jedoch NICHT immer üblich.

(In unserer Datenbank finden sich hochauflösende Scans aller drei Fotoobjekte.)

Daneben liegt eine kleinere Reproduktion eines Stiches des Raffaelbildes, unbekannter Provenienz, ohne Seminarstempel, und ganz rechts eine Reproduktion aus den 1950er Jahren einer Aufnahme von Foto Anderson in Rom (Originalgröße 26 x 18 cm). Es trägt Hinweise zu weiteren Reproduktionen auf der Vorder- und Rückseite. Vielleicht sollte es für eine Publikation verwendet werden.

Unter anderem sollte hierbei der Copyright-Stempel des Ateliers wegretuschiert werden! Etwas, was man heute nicht mehr tun dürfte ohne Abmahnungen und Strafen zu riskieren.

Unsere Diakartei verrät, dass es zahlreiche Aufnahmen und Details der Transfiguration gegeben hat. Sie sind jedoch Anfang der 1990er Jahre entsorgt worden. Auch das Anderson-Foto gab es als Dia, als Quelle ist die Fotothek des Seminars vermerkt (der Stempel wurde übrigens NICHT wegretuschiert, jedenfalls nicht für die Dia-Aufnahme):

Die anderen beiden Fotoobjekte erlebten keine Transformation zum Dia – aus Qualitätsgründen vermutlich. Dafür wurde eine Abbildung aus der Kunsthalle benutzt:

Und hier nun zwei Farbdrucke der Transfiguration. Links Originalgröße 33,5 x 23 cm, rechts etwas kleiner 28 x 19 cm. Beide stammen vermutlich aus den 1950er oder 1960er Jahren. Die größere Reproduktion ist extrem blau-gelb-stichig. (Dabei entfernte der Scanner automatisch das Schlimmste, und der „Stich“ musste nachträglich per Bildbearbeitung wieder eingefügt werden.) Aus welchem Druckwerk bzw. Verlag sie stammt, ist unbekannt; die Pappe trägt auch keinen Seminarstempel. Die kleinere, farblich etwas besser gelungene Reproduktion stammt aus dem alten renommierten „Seemann“-Kunstverlag in Leipzig, unter neuem Titel als „Meister der Farbe“.

(In unserer Datenbank finden sich hochauflösende Scans der beiden Fotoobjekte.)

Die Wiedergabe von Farbe war in den meisten Druckwerken trotz großer Anstrengungen lange ein Problem, von einer originalgetreuen Reproduktion konnte letztlich nicht die Rede sein, Feinheiten verschwammen oft im Kontrast. Kunsthistorischen Ansprüchen genügte dies nicht. Man nahm den Verlust der Farbe nicht nur in Kauf, sondern betrachtete farbige Reproduktionen mit größter Skepsis und mied sie lange.

Für die „Otto Normbürger“ war das eher uninteressant. Dia-Verlage boten bis in die 1920er Jahre Kolorationen „nach Original“ an (sehr teuer), und „freie Koloration“, deren Zweck wohl einfach die Aufmerksamkeitssteigerung bei dem Publikum (Kindern ?) war. Dies ist ein solches „frei koloriertes“ Dia eines Stiches der Transfiguration (Originalgröße 8,5 x 8,5 cm), das natürlich NICHT seinen Weg in das Kunstgeschichtliche Seminar fand:

Bild des Monats: Juni 2022, aus dem Dia-Archiv

02. Juni 2022 ankenapp Keine Kommentare

Dieses Kleinbilddia (Originalgröße 5 x 5 cm) zeigt ein Fenster des französischen Schlosses von Blois. Ob es sich um ein Film-Dia oder ein Glasplattendia handelt, ist ohne Öffnung des Objektes nicht zu unterscheiden.

Auf jeden Fall ist es eines der ältesten Kleinbilddias am Seminar. Die Inventarnummer in Rot weist es als Nummer 532 des Jahres 1948 aus, wobei es sich bei den übrigen nicht um Kleinbilddias gehandelt haben dürfte.

Hergestellt wurde es im Hamburger „Institut für Mikrotechnik“ – Mikrophotographie, auf Grundlage der Publikation „Chateaux de la Loire“ von H. Bunjes aus dem Jahr 1943. Weitere Dias aus Bunjes Werk existieren.

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