Die Foto- und Diasammlung

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Vorher / Nachher: St. Maria zur Höhe in Soest

03. Januar 2019 ankenapp Keine Kommentare

Diese beiden Glasdias (Originalgröße 8,5×10 cm) zeigen das Marienfresko in St. Maria zur Höhe in Soest. Das linke (obere) Dia stammt aus dem Berliner Diaverlag Dr. Franz Stoedtner und zeigt den Zustand des Freskos vor der Restaurierung kurz nach der Freilegung der Fresken 1869. Das rechte (untere ) Dia zeigt den Zustand nach der Restaurierung. In den Bestand gelangten die Dias in umgekehrter Reihenfolge: zuerst „Nach der Restaurierung“ mit der Inventarnummer 7966, und dann das Stoedtner-Dia „Vor der Restaurierung“ mit der Inventarnummer 8572. Beide Dias wurden um 1930, also noch zu Zeiten Erwin Panofskys, vom Seminar erworben.

Der Stoedtner-Verlag hatte demnach noch eine sehr alte Fotovorlage in seinem Bestand, die weiter verkauft wurde. Ob dies das einzige Dia der Apsis war, was Stoedtner im Programm hatte, oder spezifisch den Zustand vor der Restaurierung bezeugen sollte und deshalb zusätzlich zu den bereits vorhandenen Exemplaren der Apsis nach der Restaurierung angekauft wurde, muss vorerst offen bleiben.

Publikation „Ohne gute Fotos kann der Kunsthistoriker nicht arbeiten!“

10. Oktober 2018 ankenapp Keine Kommentare

Im September ist im von Foto Marburg herausgegebenen Rundbrief Fotografie der Artikel „Ohne gute Fotos kann der Kunsthistoriker nicht arbeiten. Die Fotografiensammlung des Kunstgeschichtlichen Seminars der Universität Hamburg“ von Anke Napp erschienen.
Hier wird der Geschichte der Fotothek des Kunstgeschichtlichen Seminars nachgespürt, die 1920 mit Erwin Panofsky ihren Anfang nahm und Widrigkeiten wie knappen Kassen, Lehrstuhlvakanzen, Krieg und Nachkriegszeit zum Trotz beharrlich ausgebaut wurde und heute etwa 60.000 Fotografien beherbergt.

Ein Großdiakasten made in Hamburg

18. September 2018 ankenapp Keine Kommentare

Hunderte solcher Diakästen aus Spezialpappe beherbergen die Glasdias des Kunstgeschichtlichen Seminars. Alle wurden in etwa nach dem gleichen Schema gefertigt – nur die Ältesten haben einen Zugring anstelle des Stoffbandes vorn, sowie die Farbe und Länge der Kästen ist leicht unterschiedlich. In einen dieser praktischen Klappkästen passen rund 80 Glasdias mit Separatorkärtchen für die Gliederung.

Unsere älteste noch erhaltene Bestellung dieser Kästen bei der damaligen Buchbinderei Trux Jörgensen stammt aus dem Jahr 1932 und wurde noch von Professor Erwin Panofsky in Auftrag gegeben. Damals kosteten 12 Kästen 34,80 Reichsmark.  Nach dem II. Weltkrieg wurde die Beschaffung der Kästen schwierig, zumal nun bald immer größere Mengen Dias vom Seminar angefertigt wurden und aufbewahrt werden mussten. Um die Dias provisorisch unterzubringen, wurden Kastenkuchenformen benutzte (auch diese eine Spezialanfertigung), die jedoch bedeutend billiger als die Pappkästen  und vor allem schneller verfügbar waren! Bis weit in die 1960er Jahre fertigte die Buchbinderei Singer unsere Diakästen, anschließend kam der Auftrag – zum Verdruß des Seminars, denn die Qualität ließ zu wünschen übrig – an die Gefängnis-Buchbinderei.

Über Jahrzehnte haben es die Pappkästen geschafft, unsere Dias auch unter widrigen Umständen im Keller trocken und schimmelfrei und auch weitgehend staubfrei zu halten.

Der hier abgebildete Kasten trägt einen weißen Punkt als Zeichen, dass sein Inhalt digitalisiert wurde und nun auf die Einarbeitung in die Datenbank wartet.

 

Ein kühles Bad…

24. Juli 2018 ankenapp Keine Kommentare

…wünschen wir uns sicherlich angesichts der hochsommerlichen Temperaturen nicht nur in Hamburg!

Auf diesem Glasdia (Originalgröße 8,5 x 10 cm) sehen wir im Vergleich zwei Handschriftenminiaturen mit der aus dem Alten Testament stammenden Szene „David und Bathseba“. Laut Bibel beobachtet König David die junge Dame beim Baden – hier links dargestellt in einem mittelalterlichen hölzernen Waschzuber, rechts in einem in dem Boden eingelassenen Bassin. Beide Miniaturen stammen aus dem 15. Jahrhundert. Die linke mit dem Waschzuber befindet sich in der Bayerischen Staatsbibliothek in München, die rechte mit dem ‚Swimmingpool‘ in der Bibliothèque Nationale in Paris.

Das Dia wurde von den ‚Optisch-Mechanischen Werkstätten A. Krüss‘ in Hamburg hergestellt, einem alten und noch immer existenten optischen Betrieb. Es wurde in der ersten Hälfte der 1920er Jahre erworben, wie die Inventarnummer (rechts oben) 1825 zeigt und von Erwin Panofsky – damals wohl noch nicht offizieller Lehrstuhlinhaber für Kunstgeschichte – beschriftet. Da es damals nur ein Projektionsgerät am Hamburger Seminar gab, wurden die Vergleichsbilder auf einer Glasplatte untergebracht.

Nacht des Wissens 2017 -Review

06. November 2017 ankenapp Keine Kommentare

Nun ist auch diese Nacht des Wissens Geschichte. Ich danke allen fleißigen Aufbau-Helfern und Mit-Betreuern!
Nach den anfänglichen düsteren Vorahnungen, die uns der kleine, mit halb abgerissenen Landkarten etc. dekorierte Raum beschehrte, wurde es doch ein erfolgreicher Abend. Zahlreiche Besucher und auch Kinder fanden zu uns, hörten Erklärungen zur Projektionskunst mit Laterna Magica und den Vortrag „Der Projektor von Erwin Panofsky erzählt“, bestaunten Vorführungen mit der alten Technik und bewunderten die bereit gestellten Klein- und Großbilddias. Besonders unser zu diesem Ereignis „wiederbelebter“ Triplex-Projektor (der besagte von Professor Panofsky) war der Star, auch wenn seine „neue“ Optik vom Flohmarkt etwas schwächelte.

Nacht des Wissens – 4. Nov. 2017

16. Oktober 2017 ankenapp Keine Kommentare

Besuchen Sie das Foto- und Diaarchiv auf der diesjährigen „Nacht des Wissens“! Es wird – wir hoffen – eine Diaschau mit dem originalen Projektor von Erwin Panofsky geben und eine Auswahl der interessantesten und schönsten Glasdias kann bestaunt werden.
Kinder können mit einer alten Laterna Magica und einem Bildbandprojektor erleben, wie ihre Urgroßeltern Märchen aber auch Wissen vermittelt bekamen.

Zeit:

4. November, 17-24 Uhr

Veranstaltungsort:
Edmund-Siemers-Allee 1 OSTFLÜGEL (Asien/Afrikainstitut)
2. Stock
Raum 233

Ein „Auge“ für den Triplex

09. Oktober 2017 ankenapp Keine Kommentare

Unser alter Triplex-Projektor von 1926 hat ein Leih-Objektiv (dank Second-Hand-Laden) erhalten, mit dem er bei öffentlichen Anlässen nun fast vollständig prunken kann. Wir hoffen, mit einem neuen Leuchtmittel und neu verlegter Elektrik das Schmuckstück wieder zum Leben zu erwecken – immerhin ist es der Projektor von Erwin Panofsky!

Publikation zur Diasammlung erschienen!

18. April 2017 ankenapp Keine Kommentare

Als Band 11 der Reihe „Laborberichte“, die sich universitären Sammlungen widmet, ist nun die Geschichte der Diasammlung des Hamburger Kunstgeschichtlichen Seminars erschienen! Im Inneren warten nicht nur Text, sondern auch zahlreiche farbige Abbildungen von Dias und Archivalien auf ihre Entdeckung.

Mehr Informationen gibt es auf der Verlagsseite.

Nummer 2

07. April 2017 ankenapp Keine Kommentare

Dieses Glasdia (Originalgröße 8,5 x 10 cm) trägt die Nummer „2“ im Inventarbuch! Es handelt sich um ein von Vivarini geschaffenes Altargemälde, das sich in Venedig befindet. Das auf Französisch beschriftete Dia wurde von der Firma Braun, Clement & C. Dornach in Paris hergestellt und in Deutschland von der Firma Liesegang vertrieben. Wie noch erkennbar unter dem Seminaraufkleber im Bild links unten kostete das Lichtbild damals 1,20 Mark. Bevor das Dia 1921 unter Panofsky in den Bestand des Seminars eingegliedert wurde, gehörte es der Stiftung ür Allgemeines Vorlesungswesen.

Das Dia weist trotz seines Alters kaum Benutzungsspuren auf; selbst der Klebestreifen ist noch völlig intakt. Sein Vorgänger im Inventarbuch, die Nummer „1“ war ein Gemälde von Signorelli. Dieses ist wohl mit zahlreichen anderen Gemäldedias beim Umzug in die neuen Räumlichkeiten vor 20 Jahren „entsammelt“ worden, wie der Fachausdruck heißt.

Bild des Monats Februar – aus dem Diaarchiv

02. Februar 2017 ankenapp Keine Kommentare

Dieses Dia (Originalgröße 8,5 x 10 cm) wurde von den „Optisch-Mechanischen Werkstätten A. Krüss“ in Hamburg hergestellt und besteht aus belichteter Glasplatte und Deckplatte. Es zeigt eine Rembrandtzeichnung: die berühmte Handwaschung des Pontius Pilatus bei der Verurteilung Jesu (Titel links, geschrieben von Panofsky). Das Dia war von Erwin Panofsky in Auftrag gegeben worden, der es 1920 für einen Vortrag an der „Hochschule für die Wissenschaft des Judentums“ in Berlin verwendete. 1922 schenkte der unterdessen zum Ordinarius beförderte Panofsky dieses und weitere Dias dem Kunstgeschichtlichen Seminar. Es erhielt seine Inventarnummer (rechts), Signatur, sowie die Hinweise auf Werkverzeichnisse Rembrandts (oben rechts)

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