Die Foto- und Diasammlung

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10.000 Glasdias online!

13. Dezember 2019 ankenapp Keine Kommentare

Dieses Glasdia (Originalgröße 8,5×10 cm) aus dem Hamburger Atelier „Dr. Max Wagner“ mit einem Foto der Madonna aus Krumau ist das 10.000ste Digitalisat, das in die Datenbank Easy-DB geladen werden konnte. Ein Dank geht an die Hilfskräfte und unsere Fotografin, die seit 2016 tatkräftig mitgeholfen haben, diesen Meilenstein zu erreichen.

Bild des Monats: Dezember 2019, aus dem Fotoarchiv

03. Dezember 2019 ankenapp Keine Kommentare

Dieses Fotoobjekt aus dem Fotoarchiv des Kunstgeschichtlichen Seminars (Originalgröße 20×25,5 cm) ist nicht auf Karton montiert und offenbart seine interessante Rückseite. Es handelt sich um einen Abzug aus dem Alinariatelier, der einen Altaraufsatz mit Madonna und Heiligen aus der Schule des Fra Bartolommeo in Florenz zeigt. Das Foto wurde stark retuschiert (hier auf dem Digitalisat sind nicht alle Retuschierungen erkennbar, sehr gut aber jene links und rechts und oberhalb der Architravstruktur. Die Anweisungen, wo, was und wie zu retuschieren ist, befinden sich auf der Rückseite: „Flecken dämpfen, Kapitalrest abdecken, Schnüre entfernen“ ist dort an den entsprechenden Stellen zu lesen. Das Foto muss gegen das Licht gehalten werden, um die Anweisungen genau zuordnen zu können. Wer die Hinweise geschrieben und das Foto letztlich in einer Publikation verwendet hat, bleibt zu erforschen.

Hier ist das Original zu sehen, fotografiert zwischen 1910 und 1930 (Quelle mit weiteren Informationen)

Auf modernen Fotografien steht der Altaraufsatz deutlich tiefer, da die Mensa fehlt. Der Grund liegt in der Profanierung der Kapelle im Jahr 1950 und die anschließende Umnutzung. Ab 1996 begannen Restaurierungsarbeiten. Heute ist das Oratorium ein Museum. Zur Zeit der Aufnahme wurde der Raum noch kirchlich genutzt, wie auch die Lampen links und rechts im unteren Bereich zeigen.

Schattenbild mit Forschungsdiskussion

27. November 2019 ankenapp Keine Kommentare

Dieses Fotoobjekt aus dem Fotoarchiv des Kunstgeschichtlichen Seminars (Originalgröße 24,5×19,5 cm) zeigt eine Verkündigung im Dom von Volterra. Der aus einem unbekannten Atelier stammende Albuminabzug ist auf Karton aufgezogen. Während der Künstler hier noch als „unbekannt“ verzeichnet ist, wurde von den späteren Benutzern des Fotoobjekts „Albertinelli“ zunächst auf das Foto, und schließlich „Mariotto Albertinelli“ auf den Karton geschrieben. Die links und rechts über dem Bild stehenden Ziffern sind nicht zuzuordnen. Rechts oben in der Ecke steht die Nummer der Fotobox: 6780 (Malerei Italien, 16. Jhd., A-B) und die Signatur J/G.

Unten rechts auf dem Karton fordert der Hinweis „wenden!“ auf, das Fotoobjekt auf die Rückseite zu drehen. Dort finden wir drei Stempel des Kunstgeschichtlichen Seminars, die nach einander in Gebrauch waren: der älteste längsovale „Kunsthistorisches Seminar der Hamburgischen Universität“, der seit der Umbenennung der Universität 1935 übliche „Kunsthistorisches Seminar der Hansischen Universität“ (2 mal) und schließlich mittig den ab den 1950er Jahren benutzten runden „Kunstgeschichtliches Seminar. Universität Hamburg“.

Dahinter wird der doppelte Abdruck des darunter liegenden Fotoobjekts sichtbar: eine in Florenz befindliche Verkündigung aus dem Atelier Anderson, Rom. Die betreffende Fotografie befindet sich heute nicht mehr hinter Albertinelli. Der Abdruck verweist also auf einen früheren Sammlungszusammenhang, der durch Umsortierung oder Aussortierung zerstört wurde. Eine längere Forschungsdiskussion mit Hinweisen auf Vergleichswerke zieht sich über die Rückseite des Kartons und den Abdruck. Die Lage der Stempel legt nahe, dass die Schrift vor Anbringung der zwei Stempel „Hansische Universität“, auf jeden Fall aber vor dem Rundstempel der 1950er Jahre verfasst wurde. Es handelt sich jedoch  nicht um einen Autograph von Panofsky oder Wilhelm-Kästner.

Ein Fotoobjekt hat viel zu erzählen

13. November 2019 ankenapp Keine Kommentare

Dieses Fotoobjekt aus dem Fotoarchiv des Kunstgeschichtlichen Seminars (Originalgröße des Fotos 14 x 10,5 cm) ist in mehrerer Hinsicht interessant.

Das Foto des Georgenchors des Bamberger Doms befindet sich auf einer Kunstpostkarte der Reihe „Kunst der Welt“ aus dem Bärenreiterverlag und wurde 1942 angekauft, nach der Übernahme des Hamburger Lehrstuhls durch Kurt Wilhelm-Kästner. Zum angekauften Konvolut gehören noch mehrere Hundert weitere Karten, die das Fotoarchiv des Seminars mit neuem, guten Material aufstocken sollten. Für weitere große Ankäufe fehlten dann aber doch bald endgültig die Mittel, bzw. flossen sie in die Diasammlung.

Die Postkarte ist auf der Rückseite mit dem damals gültigen Stempel des Seminars, der einen Reichsadler mit Hakenkreuz zeigt, gestempelt. Wohl in den 1950er Jahren wurde die Karte wie alle anderen Fotos im Archiv auch auf Pappe aufgezogen, so dass der Stempel nicht mehr zu sehen war. Entgegen der übrigen Fotos, die erst nach dem Krieg aufgezogen werden konnten (als Pappe wieder erhältlich war), wurde dieser Fotokarton nicht mit dem neuen Stempel versehen.

Oben Rechts zeigt er die Nummer 5005, die auf die Fotobox verweist, in die die Karte nun eingeordnet wurde. (Unsere großen Fotoboxen aus Pappe wurden ebenfalls erst in den 1950er Jahren angefertigt.) Unten auf der Pappe ist der Hinweis vermerkt, dass es ein Dia mit einer ähnlichen Ansicht gibt. Es handelt sich mit großer Wahrscheinlichkeit um das Dia mit der Inventarnummer 8293 aus dem Stoedtner-Verlag:

Beide Archive waren waren damit vernetzt. Auch das Foto konnte mit Hilfe eines Epidiaskops im Seminar gezeigt werden, und das Großdia konnte außerhalb des Hörsaals auf Leuchttischen zu Rate gezogen werden.

Objekt des Monats: November 2019, aus dem Dia-Archiv

01. November 2019 ankenapp Keine Kommentare

Dieses Glasdia (Originalgröße 8,5 x 10 cm) wurde 1930 angefertigt und in den Bestand eingegliedert, wie die Inventarnummer auf dem Etikett oben rechts zeigt. Abgebildet sind vier Tondi mit Zeichnungen Albrecht Dürers aus der Kunsthalle Bremen mit den „Arbeiten des Herkules“ – so das Schild links. Dieses Lichtbild besticht weniger durch seine Qualität, als durch die Präsentation, die aus ihm geradezu ein Gesamtkunstwerk macht: die Abklebungen bilden ein Kreuz, zwischen dessen Armen die leicht sepiafarbenen Tondi sitzen, während der „Marmeladenglasaufkleber“ in der Mitte das Entstehungsdatum der Zeichnungen (1506-1510) kundtut. Auf den ersten Blick wird der Betrachter an ein christliches Objekt, vielleicht ein Reliquienkästchen erinnert. Bei der Projektion des Dias wären natürlich nur die vier Tondi auf weißem Hintergrund sichtbar.

Blumenrabatten in der DDR

14. Oktober 2019 ankenapp Keine Kommentare

Kulturpalast Dresden

Kulturpalast Dresden

Auf diesem Foto aus den 1960er Jahren, das aus der Kleinbilddia-Abteilung DDR Kunst und Architektur stammt (Originalgröße des Dias  5×5 cm, hier ohne Rahmen) ist der Kulturpalast in Dresden vom Altmarkt aus zu sehen. Das bestimmendste Element war für den Fotografen aber eher die prachtvolle Blumenrabatte im Vordergrund. Auf zahlreichen Fotos aus DDR-Zeiten fallen üppige Blumenarrangements auf, auch in dieser Diaserie über das moderne Dresden. Sie bieten einen Kontrast zu den  meist eher farblos-grauen Bauten. Sie zeigen aber auch die Mühe (und das Geld), dass trotz „Mangelwirtschaft“ auf die Gestaltung eines lebenswerten Umfeldes mit Grün- und Blühanlagen verwendet wurde. War kein Platz für großräumige Anlagen, standen zumindest Betonschalen mit Bepflanzung an öffentlichen Plätzen.

Dresden, Blumenrabatte

Eine Straße in Dresden mit typischer DDR Bebauung Ende 1950er und Anfang 1960er Jahre.

Leider sind viele dieser Pflanzkübel und Rabatten nach der Wende verwahrlost oder entfernt worden, um Parkplätzen Raum zu schaffen. So legen nur noch alte Fotos und Dias Zeugnis ab von diesem vergänglichen Element der Stadtgestaltung. Im Falle Dresdens wurden rings um den Altmarkt Gebäude errichtet, die an das historische Stadtbild anschließen.

Das Areal vor dem Kulturpalast heute

 

Bild des Monats Oktober 2019: aus dem Dia-Archiv

04. Oktober 2019 ankenapp Keine Kommentare

Bible historiale

Dieses Dia (Originalgröße 8,5×10 cm) reproduziert eine Abbildung eines Aufsatzes, der im Warburg Journal 1938/39 erschien. Wiedergegeben ist eine französische Handschrift aus der Nationalbibliothek: im oberen Feld eine Trinitätsdarstellung mit drei Personen, wobei Gottvater in der Mitte die Seele Adams in Händen hält. Im unteren Abschnitt der Miniatur sehen wir das gleichzeitige „irdische“ Geschehen: Adam liegt – noch nicht lebendig – in einem von Weidenzaun abgetrennten, eher kärglichen Garten Eden.

Der Inventarnummer nach zu urteilen (rechts oben, Nr. 28284) enstand das Dia um 1948. Der Eigentumsaufkleber trägt den seit 1945 üblichen Seminartitel „Kunstgeschichtliches Seminar Hamburg“. Interessant ist das Dia wegen der ebenfalls verzeichneten Negativnummer: Neg. 18050. rechts mittig auf dem Eigentumsaufkleber. Bisher gab es nur wenige Fälle, auf denen die Negativnummer vermerkt ist. Der Grund ist nicht bekannt.

Die Negativsammlung, für die einst ein eigener Schrank angeschafft worden war, hat sich nicht erhalten.

Die Kopie von der Kopie

05. September 2019 ankenapp Keine Kommentare

Querfurt, Schlosskirche, GrabmalQuerfurt, Schlosskirche, Grabmal

Diese drei Bilder zeigen das Grabmal des Gebhard von Querfurt in der Querfurter Schlosskirche. Sie illustrieren die Vernetzung mehrerer Reproduktionen. An erster Stelle steht das Glasdia oben (Originalgröße 8,5 x 10 cm). Es wurde von der Staatlichen Bildstelle Berlin (Signet links oben) Mitte der 1920er Jahre nach Fotografie des Originals hergestellt. Die Inventarnummer auf dem Seminaretikett (oben rechts) zeigt, dass das Dia unter Erwin Panofsky in den Bestand kam.

Die zweite Abbildung zeigt ein Objekt aus dem Fotoarchiv (Originalgröße ohne Pappe 23 x 33 cm) Es handelt sich um ein Druckwerk, vermutlich Kupfertiefdruck, dessen Fotogrundlage ebenfalls von der Staatlichen Bildstelle stammt. Das Fotoobjekt wurde, wie der rückseiteige Stempel mit Adresse des Seminars zeigt, vor 1968 in den Bestand eingegliedert. Das zugrundeliegende Foto der Staatlichen Bildstelle ist jedoch in beiden Fällen nicht identisch, wie genaues Hinsehen offenbart. Das Dia ist leicht obersichtig und der Hintergrund wohl zusätzlich retuschiert.

Das dritte Bild zeigt ein Glasdia (Originalgröße 8,5 x 10 cm), das vom Foto der Staatlichen Bildstelle angefertigt wurde, wie die Bildunterschrift oben zeigt. Das Dia entstand laut Inventarnummer in den 1950er Jahren – und somit ist auch der Zugangszeitraum des Grabmaldruckes eingeengt. Es scheint, dass das Originaldia aus den 1920er Jahren wegen der Abschattung links am Sockel für ungenügend gehalten wurde.

Alle drei Medien wurden – natürlich – noch einmal für diesen Artikel kopiert, die beiden Dias mit Digitalkamera und Leuchttisch, der Druck auf dem Scanner.

Bild des Monats: August 2019, aus dem Diaarchiv

02. August 2019 ankenapp Keine Kommentare

Dieses Glasdia (Originalgröße 8,5 x 10 cm) wurde in den späten 1960er Jahren von der Fotostelle des Seminars angefertigt. Als Vorlage diente eine Zeichnung von Wolfgang Schöne – und zwar aus dem Jahr 1929, wie die Signatur zeigt. Lange vor seiner Hamburger Professorenzeit hielt Schöne also bereits Baudetails zeichnerisch fest. Im Bestand befinden sich noch weitere Dias nach Vorlagen von 1929, die meisten Schöne-Zeichnungen stammen jedoch aus Exkursionen der 1950er Jahre.

Königliche Gemäldegalerie zu Berlin

11. Juli 2019 ankenapp Keine Kommentare

Dieses Fotoobjekt aus dem Fotoarchiv des Kunstgeschichtlichen Seminars (Originalgröße des Kartons 34 x 26,5 cm) trägt auf seiner Rückseite einen runden Siegelstempel mit der Aufschrift „Kunsthalle zu Hamburg“. Es wurde wohl als Dublette dem Seminar überlassen. Das Fotoobjekt besticht weniger durch die Pinturicchio zweifelhaft zugeschriebene Zeichnung eines Engels oder antiken Genius, sondern durch den vorgeprägten Karton mit der Aufschrift „Die Königliche Gemälde-Galerie zu Berlin“ mit dem zugehörigen Wappen in der Mitte. Darüber verkündet eine kleine Aufschrift „Photographie nach dem Originale“, darunter ist in den ebenfalls vorgeprägten Schmuckrahmen die Klassifizierung „Italienischer Meister um 1500“ eingeklebt. Hergestellt wurde die Pappe im Kunstverlag Franz Hanfstaengl, ansässig in München. Dem bereits 1833 gegründeten, zunächst lithographisch arbeitenden Verlag, war 1852 eine fotografische Werkstatt zugesellt worden. Die hier vorgestellte Reproduktion entstand vermutlich um 1900.

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