Diese Fotografie stammt aus dem Nachlass des Kunsthistorikers und Reisedienstleiters Karl-Otto Wolff, der sich seit 2005 am Kunstgeschichtlichen Seminar der Universität Hamburg befindet. Sie entstand 1989 und zeigt eine Partie des Alten Marktes in Potsdam – einen Bauzustand, der heute so nicht mehr existiert. Zwar steht die Nikolaikirche noch an Ort und Stelle, auf der rechts unten zu sehenden Baustelle wurde jedoch das Residenzschloss rekonstruiert, und 2018 musste auch das markante Gebäude des ehemaligen „Instituts für Lehrerbildung“ im Zentrum der Fotografie den Abrissbaggern weichen. Der zwischen 1970 und 1974 von Sepp Weber entworfene Bau mit Betonguss-Fertigelementen als Fassadenzier beherbergte Unterrichtsräume, eine Mensa und Dienstleistungseinrichtungen.

An seiner Stelle sollen nun „Alt“bauten aus der Zeit Friedrichs des Großen rekonstruiert werden, die den im II. Weltkrieg zerstörten historischen Altmarkt wieder auferstehen lassen. Verschiedene Bürgerinitiativen sammelten Unterschriften und strebten ein Bürgerbegehren gegen die Umgestaltung und zum Erhalt des Baus des ehemaligen „Instituts“ an. Trotz ausreichender Unterschriftenzahl von mehr als 10 Prozent der Stimmberechtigten wurde das Bürgerbegehren von der Stadtverordnetenversammlung abgelehnt, was das Verwaltungsgericht nach Klage durch die Initiatoren im März 2017 für zulässig befand (Quelle: Wikipedia, nach Zeitungsartikel in der MAZ online).

Hier ist eine in der FAZ erschienene Kritik dieser Abrisspolitik zu lesen.